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Diskriminierung des weiblichen Alters

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Altern in der Gegenwartsgesellschaft ist der Inbegriff des Niedergangs, der besiegt werden muss. Älterwerden sollen doch bitte die anderen, aber wir selbst? Bloß nicht! Es wird alles dafür getan, um das jugendliche Aussehen zu bewahren. Die Fassade tritt in den Vordergrund, innere Werte und Charaktereigenschaften, persönliche Entwicklung und Lebensleistungen werden zweitrangig.

Meine Mutter kam in schwierigen Zeiten zur Welt. Wie sie ihre Menopause erlebte und was sie über das Älterwerden dachte, danach habe ich sie nie gefragt. Ich kann mich aber gut daran erinnern, wie sie auf Komplimente über ihr immer noch jugendliches Äußeres reagiert hat: »Glatte Haut ist doch kein Verdienst. Stolz bin ich darauf, dass ich fünf gesunde Kinder durchgebracht habe.«

Frauen gelten schneller als alt und haben ein anderes Ansehen als Männer mit Silberlöwenstatus. Das Phänomen der unterschiedlichen Betrachtung des Alters wird als »double standard of aging« bezeichnet. Wie die öffentlichen Medien die soziale Ungleichbehandlung der Geschlechter weitertreiben, darauf wies unlängst die Schauspielerin Maria Furtwängler hin. Sie nannte es diskriminierend, dass Frauen schon ab Mitte 30 im Fernsehen so gut wie unsichtbar werden. Übrigens sehen wir selbst graue Haare und Falten bei Geschlechtsgenossinnen viel kritischer als bei Männern. Dass Frauenzeitschriften, die daraus bestehen, die neueste Wunderdiät anzupreisen und körperliche Schwachstellen weiblicher Promis aufzuzeigen, von Frauen gemacht werden, hält uns den Spiegel vor: Wir haben das abwertende Muster übernommen, unter dem wir selbst am meisten leiden.

Gut durch die Wechseljahre für Dummies

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