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Dad öffnete sein achtes Bier, bevor er mit seinen Lobeshymnen über McCarthy fortfuhr. Kurt und Paul hatten keine Ahnung, von wem ihr Vater da überhaupt redete und ihre Freunde natürlich auch nicht. Es war Kurt auch egal, aber wenigstens tätschelte sein Vater ihm jetzt manchmal auch den Kopf, wenn er über irgendwelche Politiker und Amerika redete und einen stolzen Glanz in den Augen bekam, anstatt sie beide zu schlagen oder an zu brüllen.

Außerdem fiel ihm bei dem ganzen Politik-Gefasel der Schulausflug zum Pentagon ein, auf den er sich schon freute. Er hatte nicht die leiseste Ahnung, was ihn dort erwarten würde...

Aus seinen Gedanken gerissen, horchte Kurt auf, als sein Vater, der gerade wieder etwas ruhiger geworden war, vor Ärger und Frustration wild mit den Armen in der Luft gestikulierte. Er referierte gerade darüber, wie man in Gottes Namen einen Diktator praktisch vor der eigenen Haustür (in Kuba) ungestraft sein anti-amerikanisches, dreckiges Treiben zulassen konnte. Dad hatte es nie besonders mit Fremdworten und die wenigen, die er kannte und benutzte, waren bald ausgeschöpft. Trotzdem wiederholte er sie immer und immer wieder, wohl um intelligenter wirken zu wollen. Wie man sehen kann, hat es nicht ganz den gewünschten Effekt, aber Kurts und Pauls Dad ließ sich darin nicht beirren, von niemandem.

Wie jemand es von einer Regierung wie der ihren abgesegnet bekommen konnte, brauste Dad weiter, sein terroristisches Gift in die Köpfe anderer Menschen hinein bringen zu dürfen. Nun gingen Dad endgültig die Redewendungen aus...

Paul starrte wie gebannt mit vor Staunen und Stolz und Patriotismus leuchtenden Augen auf ihren lallenden, stockbesoffenen Vater.

(Platsch! Igitt! Was zum ...?) Sie wurden abrupt und unvermittelt von einem Schwall Abwaschwasser aus dem dritten Stock des Blocks unterbrochen, vor dem sie auf dem Asphalt inmitten der leeren Bierdosen hockten. Weiters wurden sie recht ungehalten von einem anderen Unbekannten darauf hingewiesen, dass es mittlerweile 10 Uhr abends wäre und dass manche Menschen morgen um fünf Uhr früh aufstehen und zur Arbeit hetzen müssten und dementsprechend gern schlafen würden. Nach einer nicht weniger rohen Antwort von Dad machten sie sich also alle auf den Nach-Hause-Weg, als ihnen plötzlich eine merkwürdige, dunkle Gestalt entgegenkam.

Das Blut der Auserwählten

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