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Die Gestalt war ganz in schwarz gekleidet, trug einen wallenden, langen Wintermantel und hatte eine dunkle Kapuze über dem Kopf, so dass man nur schwach sein bleiches, ausgelaugtes Gesicht erkennen konnte.

Seine Augen schienen aufgequollen zu sein und die Ringe darunter verstärkten diesen Eindruck nur noch. Er schien müde, aber noch lange nicht erschöpft zu sein.

Kurt konnte nicht genau bestimmen, ob die schwarzgrauen Flächen im Gesicht des Obdachlosen, das bis unter die Augen von der Kapuze verdeckt wurde, ein Stoppelbart oder Dreck war. In den Augen des Unbekannten entdeckte Kurt eine müde, resignierte Ausdruckslosigkeit, die er nie zuvor gesehen hatte. Die Gestalt schien irgendwie verdächtig, vertraut und besonders...

Gleich darauf flackerte ein böses, beunruhigendes, sicheres Lächeln in dessen Gesicht auf, das Kurt unwillkürlich erzittern ließ. Es war das Gesicht eines Mannes, der einen Plan hatte, einen düsteren Plan.

Zu was ist ein Mensch wohl fähig, wenn er lange genug vom Leben gefickt wurde? Lange genug am Abgrund menschlicher Belastbarkeit lebte?

Woher kannte Kurt nur diesen Typen? Diesen Blick... Warum fühlte er sich plötzlich, als hätte er ihn irgendwo schon einmal gesehen...? Und wieso lächelte der Penner ihn so komisch an?

... Konnte er selbst auch mal so enden, wie dieses Wrack eines Menschen?


Das Blut der Auserwählten

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