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Angel's Palace

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Angel's Palace war, wie es der Name vermuten ließ, ein wahrhaft himmlisches Hotel.

Die Lobby bemühte sich mit pastellenen Cremefarben zu gefallen. Die schweren Ledersessel und die vielen goldumrahmten Bilder und Spiegel verschwendeten dagegen eher sinnlos einen Hauch von Prunk. Auf der immerhin gemütlichen Dachterrasse des Hauses genossen die Gäste einen traumhaften Rundumblick: Auf das dunkle Meer, auf die festlich angestrahlte Blaue Moschee und auf die Hagia-Sophia, das alte Wahrzeichen Istanbuls, das auf die orthodoxe, byzantinische Vergangenheit verwies.

Bekanntlich war die Hagia-Sophia - Sophienkirche -, von den Einheimischen auch Ayasofya Müzesi genannt, was so viel wie „Heilige Weisheit" bedeutete, im 6. Jahrhundert das bedeutendste Zentrum der christlichen Religion im byzantinischen Reich. Auftraggeber war für das 56 Meter hohe und mit einer Kuppel mit 31 Metern Durchmesser versehene bauliche Kunstwerk seinerzeit der römische Kaiser Justinian. Lange Zeit war die Hagia Sophia das größte und prächtigste Bauwerk der Welt.

Nach der Eroberung durch die Osmanen im Jahre 1453 wurde das Bauwerk aber als Moschee genutzt. Zum Glück für die Nachwelt und zur Freude von Santu ließ ihr Eroberer, Mehmet II., die christlichen Kunstwerke in der Kirche, insbesondere die Mosaiken, unversehrt. Heute ist die Hagia-Sophia ein Museum. Noch. Denn schon "morgen", so zumindest die Pläne der präsidialen Regierungsriege, soll das Bauwerk gläubigen Muslimen wieder als Moschee dienen.

Ein Traum wurde für den Weihnachtsmann wahr: Die Hagia-Sophia, fast in Steinwurfweite. Das architektonische Wunderwerk, das er noch nicht einmal von oben gesehen hatte. Wie auch, führte ihre jährliche Route im Dezember seit der islamischen Ausbreitung leider nicht mehr über Kleinasien.

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