Читать книгу Secret Citys Italien - Thomas Migge - Страница 11
Оглавление4
COMO – STÄDTCHEN AM MALERISCHEN UFER
VOM SEE UMARMT
In- und ausländische Filmstars, Politiker und Unternehmer wissen nur zu gut, warum sie sich bei Como niederlassen und prächtige Villen am See erwerben. Hier wird Lebensqualität großgeschrieben – in einem Ambiente, so perfekt wie ein Postkartenmotiv.
Selbst wenn es in Como regnet, wirkt die Altstadt verführerisch. Vielleicht weil sie selten überfüllt ist und man das Romantische des historischen Zentrums in aller Ruhe genießen kann – wie die Piazza del Duomo, umstanden von eleganten Gebäuden aus den verschiedensten Epochen, und wie den aus dem Mittelalter stammenden Palazzo Broletto, in dem das Rathaus untergebracht ist. Errichtet im 13. und umgebaut im 16. Jahrhundert, rundet ein Turm von 1927 das Gebäude ab.
Der Dom gilt zurecht als das eindrucksvollste Bauwerk der 85 000-Einwohner-Stadt. Er ist nicht nur das religiöse, sondern auch das urbane Herz Comos und einer der schönsten Sakralbauten der gesamten Lombardei. Hier kommen, wie überall im Norden Italiens, nordeuropäische und italienische Einflüsse zusammen. Mit dem Bau wurde im 14. Jahrhundert begonnen. Der barocke Architekturstar Filippo Juvarra aus Turin vollendete die Kathedrale im Jahr 1723 und setzte dem Bauwerk die barocke Kuppel auf. Kurios: Von der hohen Decke im Kircheninnern hängen kostbare, riesige Gobelins aus dem 16. Jahrhundert.
Entdeckungsspaziergänge
Como ist eine Stadt zum Bummeln mit kleinen Plätzen, alten Palästen und einigen wenigen, aber reizvollen Museen. Viele Kirchen berühren mit ihrem mittelalterlichen Charme, so etwa Sant’ Abbondio aus dem 11. Jahrhundert. In seinem fünfschiffigen Innenraum, unterteilt von einem Wald aus Säulen, finden sich rare Wandgemälde des 14. Jahrhunderts. Beispiele für die Malerei der Lombardei im 17. und 18. Jahrhundert hängen in der Pinacoteca Civica. Sie erzählen auch die Geschichte vom Reichtum der Region. Der Stadt Como verhalf der Seidenhandel zu Wohlstand. Die Geschichte der Seidenproduktion und was alles aus dem Spinnengarn an Kostbarkeiten gefertigt wurde, zeigt das Museo della Seta.
EINE PERLE DIREKT AM SEE: COMO BIETET KUNST, ARCHITEKTUR UND HERRLICHE SPAZIERWEGE AM UFER. BAUHAUS UND FASCHISMUS: NUR IN COMO GEHEN BEIDE (STIL)RICHTUNGEN EINE UNGEWÖHNLICHE SYMBIOSE EIN.
Ein in ganz Italien einmaliges Gebäude erhebt sich im Stadtzentrum an der Piazza del Popolo. Die sogenannte Casa del Fascio wurde zwischen 1932 und 1936 errichtet. Der Architekt Giuseppe Terragni entwarf den ehemaligen Sitz der faschistischen Partei in Como. Ganz anders als im Dritten Reich schätzte man im Italien von Benito Mussolini die rationalistische Bauhaus-Architektur. Die Casa del Fascio ist ein klarer, eleganter Bau, mit geraden Linien und einem dialektischen Wechselspiel zwischen weißer Oberfläche und Vertiefungen der Fassade: ein Meisterwerk moderner Architektur des frühen 20. Jahrhunderts!
Der See in der Stadt
Einen wichtigen Teil der Innenstadt bildet das Seeufer. Die Bewohner von Como nennen die kilometerlange Uferpromenade Lungolario. Sie verläuft kurvenförmig am See entlang. Hier finden sich Cafés, wie das Terminus mit Jugendstil-Interieur oder die Bar des Hotel Metropole Suisse – zwei ideale Plätze für den Aperitif am frühen Abend. Von hier aus starten die Ausflugsboote über den 46 Kilometer langen, schmalen See.
An seinen Ufern errichteten reiche Bürger im 19. Jahrhundert prächtige Villen, wie die Villa Geno oder den Palast der Fondazione Ratti, der das Textilmuseum beherbergt. Die Villa Olmo hingegen, vielleicht die eleganteste von allen, stammt aus den 1780er-Jahren. Hier residierten Napoleon und Radetzky, Fürst Metternich und Ferdinand I. von Österreich. Der typisch italienische Landschaftspark lädt zu einem Spaziergang ein.
DER BALKON DES COMER SEES
Brunate ist eine Art Aussichtsbalkon: Von hier oben aus, 500 Meter über der Stadt, genießt der Besucher den wahrscheinlich schönsten Blick auf den Comer See und die ihn umgebende Berglandschaft der Südalpen. Den Ort Brunate erreicht man am bequemsten mit der vor über 100 Jahren errichteten Bergbahn. Die Fahrt dauert nur wenige Minuten. Oben, in luftiger Höhe, bieten kleine Hotels und romantische Restaurants und Cafés ideale Plätze zum Entspannen. Doch Achtung: nur bei gutem Wetter und am besten zum Sonnenuntergang hinauffahren.
WEITERE INFORMATIONEN
Como,
Dom,