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BRESCIA – WELTERBESTADT IN BESTER LAGE

DAS ALTSTADT-JUWEL


Die von den Römern gegründete Siedlung war schon im Mittelalter ein wichtiges Handelszentrum. Vom Wohlstand der Bürger zeugen die vielen prächtigen Gebäude in der fast vollständig erhaltenen Altstadt. Dass der Gardasee und Mailand nahe liegen, erhöht nur Brescias Reize.

Ein urbanes Paradies zum Bummeln – das ist die Altstadt Brescias, die, unbegreiflicherweise, nur selten von ausländischen Touristen besucht wird. Das Zentrum der Stadt mit knapp 200 000 Einwohnern markiert die Piazza della Loggia – ein Platz, der fast komplett von historischen Gebäuden im venezianischen Stil gesäumt ist. Die elegante Loggia stammt aus der Renaissance. An ihrem harmonischen Entwurf soll auch Renaissancebaumeister Andrea Palladio mitgewirkt haben.

Kuriose Nachbarn

Brescias prächtigstes Bauwerk aus dem Mittelalter ist unbestritten die Rotonda aus dem 11. Jahrhundert.

Ein kreisrundes und im Innern an einen antiken Versammlungssaal erinnerndes Gebäude, das sich direkt neben dem Dom aus dem 17. Jahrhundert erhebt – eine kurios anmutende Nachbarschaft. Gegenüber dem Dom steht der Broletto. Der Palazzo, eines der eindrucksvollsten profanen Gebäude der Stadt, wurde im 12. Jahrhundert errichtet. Hier hatte schon im Mittelalter die Stadtregierung ihren Sitz, als in Norditalien die ersten politisch unabhängigen Kommunen entstanden. Der Turm des Palastes, der Stadtoder auch Volksturm genannt wird, unterstreicht die Bedeutung des Broletto.

Dass Brescia eine Stadt mit langer künstlerischer Tradition ist, beweist die Pinacoteca Tosio Martinengo. Diese Gemäldesammlung kann es mit den großen Kollektionen etwa in Mailand problemlos aufnehmen. In den Ausstellungssälen stößt man auf Meisterwerke aus der italienischen Kunstgeschichte von Lorenzo Lotto und Jacopo Tintoretto, von Vincenzo Foppa und vielen anderen, zumeist lombardischen Malern.


VOM AUSLÄNDISCHEN TOURISMUS UNBEGREIFLICHERWEISE VERSCHMÄHT: DIE ZAUBERHAFTE ALTSTADT VON BRESCIA. DIE PIAZZA DELLA LOGGIA MIT DEM PRÄCHTIGEN BAUWERK VON RENAISSANCE-STAR PALLADIO BILDET DAS ZENTRUM DER ALTSTADT.

Unter den zahlreichen alten Kirchen faszinieren vor allem zwei: Die Basilika San Salvatore aus dem Hochmittelalter erhebt sich auf den Resten der einstmals reichen römischen Stadt. Die Fresken im Innern stammen aus dem 8. bis 15. Jahrhundert. Santi Nazaro e Celso hingegen verfügt über eine barocke Fassade und im Innenraum über eines der Hauptwerke von Tizian, eine »Verkündigung mit Heiligen«, aus dem Jahr 1522. Auch andere Gemälde der Renaissance und des Barock in dieser Kirche können sich sehen lassen.

Kostbarkeiten aus Brixia

Mitten in der Altstadt erhebt sich das antike Forum aus der Römerzeit mit dem Versammlungsplatz und den eindrucksvollen Resten des Tempio Capitolino aus dem 1. Jh. n. Chr. In dem ausgedehnten Ruinenkomplex ist das Museo Romano untergebracht, das sehr reizvolle Funde aus der antiken Stadt zeigt, die den lateinischen Namen Brixia trug. Der Komplex der antiken Ruinen umfasst auch ein Amphitheater aus dem 3. Jahrhundert. Bis ins Mittelalter nutzte man das Theater: Hier wurden die öffentlichen Versammlungen der freien Bürger abgehalten. Der Bau ist von hoher architektonischer Qualität, denn obwohl Brescia im 5. Jahrhundert ein schweres Erdbeben erschütterte, blieb das Teatro Romano fast unbeschadet. Bis zu 15 000 Menschen fanden Platz.

Der Complesso di Santa Giulia liegt an der antiken Straßenachse decumanus maximus. In einem ausgezeichnet erhaltenen Kloster aus langobardischer Zeit ist heute das Stadtmuseum untergebracht. Auf etwa 14 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche werden archäologische und künstlerische Funde aus fast 2000 Jahren Stadtgeschichte gezeigt, darunter ein sehr seltenes Prachtkruzifix aus der Zeit der Karolinger, Fresken der Renaissance, antike Mosaikfußböden und Wandmalereien.


ANTIKER ENGEL

1826 befreiten archäologische Grabungsarbeiten auf dem Capitolium mitten in Brescia eine einzigartige Skulptur aus dem Erdreich. Sie wird den Besuchern heute am Fundort präsentiert. Es handelt sich um ein 195 Zentimeter großes Werk aus Bronze, das eine junge Frau zeigt, die zwei große Flügel am Rücken trägt. Die Skulptur stammt wahrscheinlich aus dem Jahr 250 v. Chr. Die antike Stadt Brixia erhielt sie von Kaiser Augustus, der damit die Erhebung der Kommune in den Stand einer Stadt, einer Colonia Augusta, würdigte. Dass das Bronzekunstwerk die Unbilden der Barbareneinfälle zum Ende des Römischen Reiches ohne Beschädigungen überlebte, ist jenen Unbekannten zu verdanken, die es in einem Hohlraum beim Kapitol versteckten.

WEITERE INFORMATIONEN

Tourismusamt,

www.turismobrescia.it

Complesso di Santa Giulia,

www.bresciamusei.com

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