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ОглавлениеSECRET CITYS ITALIEN
OFFENBARUNGEN FÜR ENTDECKER
Rom, Venedig, Florenz – wer immer nur diese sicherlich faszinierenden italienischen Städte anfährt, sieht einiges und verpasst doch eine Menge. Denn ihm oder ihr bleibt verborgen, wie viele andere verführerische Orte es in Italien zu erkunden gibt. Ohne Massentourismus und mit reichlich Charme: Da können sich selbst Kenner überraschen lassen.
Bella Italia, das schöne Italien, das Land, so Dichterfürst Goethe, wo die Zitronen blühen, in das Deutsche seit den 1950er-Jahren über die Autostrada del Sole strömen – zu erleben und zu sehen gibt es dort ungemein viel. In Strandbädern wie Rimini und Forte dei Marmi kann man gepflegt im Sand liegen, und Kultur von der Antike bis zum Barock wird in allen historischen Städten reichlich geboten. Italien kennt man, so die Überzeugung. Gondeln in Venedig, Peterskirche und Trevibrunnen in Rom und Michelangelos David in Florenz. Wohl kein anderes Reiseland Europas ist so sehr mit Urteilen und Vorurteilen besetzt wie Italien. Und doch gibt es etliche Facetten Italiens, von denen ausländische Touristen oft nur den Schimmer einer Ahnung haben.
Die vielfältigen Städte Italiens zum Beispiel. Fast alle Reisende besuchen in der Regel nur wenige Orte, Rom, Florenz und Venedig vor allem. Städte, die in der Hochsaison, also die meiste Zeit des Jahres über, fast aus den Nähten platzen. So voll sind sie, dass der Bürgermeister von Venedig bereits über maximale Tagesquoten an Touristen nachdenkt und in Rom Polizisten die Menschenmenge vor dem Trevibrunnen dirigieren müssen. Die Vatikanischen Museen und die Florentiner Uffizien sind derart überfüllt, dass man an vielen Tagen die Kunst vor lauter Menschen kaum zu sehen bekommt.
IN NOTO WIE AUF GANZ SIZILIEN EXISTIERT IMMER NOCH DIE TRADITION DER BUNT GESTALTETEN PFERDEKARREN. ALTE UND NEUE KUNST ZEIGT DAS MUSEO CIVICO IM NORDITALIENISCHEN BASSANO DEL GRAPPA. FRESKENPRACHT IM PALAZZO FARNESE IM MITTELITALIENISCHEN CAPRAROLA.
Abstecher ins Unbekannte
Doch es gibt noch ein ganz anderes Italien, gar nicht oder nur wenig touristisch überlaufen. Wo der Gast noch König ist, weil er nicht als Gruppe, sondern als Einzelreisender auftritt, wo nicht alles im Dienst der Massenabfertigung steht.
Unter Italiens »Secret Citys«, den verborgenen Orten, hat man die Qual der Wahl, und man muss in den meisten Fällen gar nicht weit fahren. Ein, maximal zwei Stunden von den Hauptstraßen des Massentourismus entfernt locken Ortschaften, Dörfer, Klein- und auch Großstädte, die es zu entdecken gilt. Und die in keiner Weise den großen Namen auf der Italien-Hitliste nachstehen. Orte zum Entdecken, zum Eintauchen, zum Erleben und Genießen.
Doch wer macht sich schon aus Nordeuropa auf, um Turin und Bologna im Norden, um Civita di Bagnoregio und Caprarola in Mittel- und Noto und Otranto in Süditalien einen Besuch abzustatten? Oder wer weiß, dass es unterhalb der vielbesuchten italienischen Hauptstadt eine unterirdische Stadt zu besichtigen gibt, die es mit dem oberirdischen Rom leicht an Faszination aufnehmen kann?
Ziele, die ans Herz gehen
Reiseführer zu Italien gibt es ebenso viele wie Italienreisende. Doch die meisten beten immer nur die gleichen, altbekannten Orte nach, während ganze Regionen fehlen, die von Reisebuchverlagen gar nicht oder nur am Rande berücksichtigt werden. Regionen mit Ortschaften voller Geheimnisse, mit Palästen und Kirchen, mit einsam gelegenen Abteien und Felsenkirchen, die das Herz jedes Italienreisenden höher schlagen lassen – vor allem, weil man sie nicht mit vielen anderen Menschen teilen muss.
Dieses Buch stellt 60 eher wenig besuchte Orte zum Entdecken vor, manche von ihnen sind riesig wie die Beinahe-Millionen-Stadt Neapel, manche winzig wie die Dörfer auf der Insel Stromboli, andere haben ihre Zeit als Stadt längst hinter sich und sind heute nur noch Ruinen. Insgesamt also 60 von zahllosen Orten in Italien. In vielen Fällen sind sie bequem mit dem eigenen Wagen oder mit dem Zug von den Hauptreisezielen aus zu erreichen. Oder aber es reicht, wie im Fall von Rom, unter die Erde zu gehen. An allen anderen Orten sollte man ruhig wenigstens eine Nacht verbringen, um ihren ganzen Charme zu erfahren. Secret Citys in Italien: eine Garantie für ein Italien, wie es sonst in kaum einem Reisebuch steht.