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MANTUA – VON DEN GONZAGA BEGÜNSTIGT
GRAFEN, GEMÄLDE UND GIGANTEN
Gleich drei Seen umgeben dieses architektonische Stadtjuwel, das besonders bei schlechtem Wetter, bei Nieselregen und Nebel, ungemein verzaubern kann. Den Charme vergangener Jahrhunderte entdecken Spaziergänger an vielen Ecken Mantuas.
Mittelsee, Unterer und Oberer See: Gleich drei Gewässer umgeben das kleine, aber historisch sehr reiche Altstadtgebiet Mantuas. Hier lebten Menschen schon vor rund 6000 Jahren – wie der Fund der sogenannten »Liebenden von Valdaro« beweist, ein uraltes Skelettpaar, das 2007 in einem neolithischen Grab bei der Kirche San Giorgio entdeckt wurde. Doch erst mit den Römern wurde die von den Etruskern gegründete Ortschaft eine Stadt. Benannt ist sie übrigens nach der griechischen Wahrsagerin Manto.
Gonzaga und Österreicher
Mantua erhielt sein heutiges Aussehen durch die einst mächtigen und kunstsinnigen Gonzaga, ein Adelsgeschlecht, das seinen politischen Aufstieg den römisch-deutschen Kaisern verdankte. Sie machten aus den lokalen Grafen einflussreiche Herzöge. Nach verschiedenen historischen Wirren wurde Mantua österreichisch. Bis auf eine Unterbrechung durch die Herrschaft Napoleons blieb das so bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. In dieser Zeit entwickelte sich Mantua zu einer geruhsamen und ziemlich provinziellen Kleinstadt. Die malerisch von Wasser umgebene Altstadt ist derart gesteckt voll mit erstklassig erhaltenen Bauwerken, dass sie seit 2008 auf der Liste der UNESCO-Welterbestätten steht. Das sollten Besucher wissen: Es gibt genug Sehenswertes für zwei ganze Tage Programm im 50 000-Einwohner-Städtchen.
Im Saal der Verheirateten
Das politische Zentrum Mantuas war lange der mächtige Palazzo Ducale. Von hier aus regierten die Gonzaga ihren Zwergstaat. Errichtet im 14. Jahrhundert und immer wieder ausgebaut, verfügt dieser Palazzo heute über rund 450 Räume! Einen davon schmücken die berühmtesten Fresken der gesamten italienischen Kunstgeschichte aus. Es war der Renaissancemaler Andrea Mantegna, der Mitte des 15. Jahrhunderts die Camera degli sposi, das »Zimmer der Verheirateten«, schuf. Kunstvolle Malereien bedecken dort sämtliche Wandflächen. Das Deckengemälde zeigt einen offenen Himmel, aus dem Personen, darunter auch Putten, auf den Betrachter hinabschauen.