Читать книгу Der lachende Vogel - Thomas Reinhold Reppich - Страница 2
ОглавлениеVORWORT DES VERFASSERS
Schon seit vielen Jahren gehen mir Gespräche nach, die ich mit Menschen in unterschiedlichen Situationen geführt habe. Es gehört sicherlich zu den Erwartungen an einen Pfarrer, dass man sich ihm nicht nur in religiösen und moralischen Fragen, sondern mit allem, was das persönliche Leben ausmachen kann, anvertrauen kann. Manchmal sind wir es, die die abwegigsten und abgründigsten Gedanken mit einem Menschen teilen. Dinge werden angesprochen, die sonst niemand zu hören bekommen würde. Immer schon habe ich nach einer Form gesucht, über das zu sprechen oder zu schreiben, was das mir Anvertraute mit mir selber macht, wie die mir erzählten Ereignisse und Erfahrungen meine Sicht auf das Leben verändert haben, wie die gestellten Fragen auch an mir genagt haben und welche Spuren all dies in mir hinterlassen hat.
Wenn ich mich nun anschicke, all dies als Anlass für ein für mich literarisches Experiment zu nehmen, deren Ausgang offen ist und wo ich nicht weiß, wohin der Weg mich führen wird, dann ist es die Erkenntnis, die mich leitet, dass man über all dies Angedeutete nur in einem fiktiven Rahmen sprechen kann, der so viel Wahrhaftigkeit in sich trägt, dass das wirkliche Leben, hinter den Zeilen erkennbar wird.
Hinter dem Erzählten wird kein konkretes Einzelschicksal zu erkennen sein. Die Grundfragen des Seins, mit denen ich als Pfarrer immer neu konfrontiert werde, erlauben es, ausgehend von wiederkehrenden Erfahrungen, Ereignissen und Fragen nach einem dem literarisch Einzigartigem zu suchen.