Читать книгу Die Regulierung innovativer Finanzinstrumente - Thomas Weck - Страница 29

D. Zusammenfassung

Оглавление

Der Zweck von Transaktionen mit Finanzinstrumenten ist es im Wesentlichen, erwartete Kapitalflüsse entweder auszulösen oder damit zu handeln. Die Transaktionen sind mit Risiken behaftet, da für die Marktteilnehmer Unsicherheiten aufgrund unvollständiger Informationen bestehen. Jede Transaktion mit Finanzinstrumenten weist ein eigenständiges Risikoprofil auf. Dieses setzt sich aus transaktionsbedingten und sonstigen Risiken zusammen. Zu den transaktionsbedingten Risiken zählen Erfüllungs- bzw. Ausfallrisiken, Marktrisiken (z.B. Kursrisiken, Zinsänderungsrisiken) und das Risiko der Veränderung dieser Risiken (Schwankungsrisiko). Hinzu treten nicht transaktionsbedingte Risiken, insbesondere das von jedem Transaktionspartner zu tragende Risiko der eigenen finanziellen Leistungsfähigkeit (Liquiditätsrisiko) und viele Verlustrisiken, die durch die Unangemessenheit oder das Versagen von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder durch externe Ereignisse verursacht werden (operationelle Risiken). Eine weitere im vorliegenden Zusammenhang relevante Risikokategorie bildet das Risiko einer Fehlbewertung anderer Risiken (Modellrisiko).

Die Risiken von Transaktionen mit Finanzinstrumenten können abgesehen von den Transaktionspartnern gegebenenfalls Dritte treffen. Ein Grund hierfür ist, dass die zugrunde liegenden Verträge nicht nur Risiken zwischen den Transaktionspartnern verteilen, sondern auch als Risikokanäle wirken können. Dazu kann es etwa dann kommen, wenn ein Transaktionspartner Risiken auf den anderen ab wälzt, sodass dieser Risiken an andere Marktteilnehmer weitergibt (Risikoexternalisierung). Dies kann stattfinden, bevor oder nachdem die relevante Transaktion zwischen den Transaktionspartnern begründet worden ist (Negativauslese bzw. moralisches Risiko). Davon abgesehen kann eine Transaktion die Risiken für Marktteilnehmer außerhalb der Transaktion verändern (Risikoverkettung).

Problematisch können externalisierte bzw. verkettete Risiken werden, soweit sich dadurch das gesamtwirtschaftliche Risiko erhöht (sog. makroökonomische Risiken). Eine solche Risikoerhöhung ist umso problematischer, je mehr es zu unkontrollierbaren Ansteckungseffekten und damit zu einer Gefährdung der Stabilität des gesamten Finanzsystems kommen kann. Nach dem gegenwärtigen Forschungsstand können Transaktionen mit Finanzinstrumenten Ansteckungseffekte vor allem dann auslösen, wenn bei einzelnen Marktteilnehmern große, komplexe oder viele Risiken konzentriert sind oder wenn solche Risiken bei vielen Marktteilnehmern parallel auftreten. Wenn sich unter solchen Bedingungen Risiken in einer das Finanzsystem gefährdenden Weise realisieren, kann dies schwerwiegende negative Auswirkungen auch auf die Realwirtschaft haben.

Aufsichtsrechtlich kann die Ansammlung potenziell makroökonomisch relevanter Risiken nur begrenzt hingenommen werden kann. Denn sie sind schwer zu überblicken und dementsprechend, wenn sie sich realisieren, auch schwer zu beherrschen.

Die Regulierung innovativer Finanzinstrumente

Подняться наверх