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8 Der Fund

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Der Schein der Straßenlaternen spiegelte sich auf der dunklen Wasseroberfläche des Tiber und machten es in der Nacht zu einem Ort, wo zarte Gefühle zwischen Liebenden zu einem Feuer entfachten. Doch Evas Körper bebte nicht vor Erregung romantischer Art, sondern weil die nackte Angst sie ergriffen hatte. In ihren Händen hielt sie immer noch die Rose, die sie von Nino bekommen hatte. Sie gab sich Mühe, ihr Zittern unter Kontrolle zu halten, während sie ihre Aussage machte. Einige Schritte weiter unterhielt sich Agente Trapani mit Evas Begleiter.

Der Abend hatte so vielversprechend angefangen. Nino hatte sie abgeholt und sie in ein schönes Restaurant eingeladen. Danach waren sie tanzen. Und als die Stimmung am Höhepunkt war, hatten sie einen Spaziergang am Fluss unternommen, um sich ein wenig abzukühlen. Die Musik konnte eine fatale Wirkung haben, und sie wollte nicht zu vorschnell handeln. Er sah sehr gut aus und war auch sehr charmant, doch das waren sie alle am Anfang. Sie wollte diesmal umsichtiger sein und nicht gleich dem Zauber der ersten Verabredung erliegen. Die Nacht war warm gewesen und die Sterne hatten über ihnen gestrahlt. Er hatte ihre Hand gehalten und verträumt mit ihren Haaren gespielt. Als seine Hand dann ihren Hals gestreichelt hatte, hatte sie sich ergeben, lächelte Eva und sah verlegen zu Boden. Ispettore Sperati nickte mitfühlend. Der Kuss war wunderschön gewesen, erzählte sie weiter. Dann aber hatte sie etwas im Wasser treiben gesehen. Zuerst hatte sie es für etwas Unwichtiges gehalten. Etwas, was vielleicht ein Tourist hineingeworfen hatte. Doch als es näher kam, sah sie, dass es größer war als nur ein Rucksack. Als sie erkannt hatte, was es war, hatte sie nicht mehr aufhören können zu schreien.

„Seine Augen waren glasig und der Mund stand weit offen, als würde er nach Luft ringen. Und als die Polizia endlich da war und ihn aus dem Wasser gefischt hat, baumelte sein Kopf hin und her, als würde er gleich abfallen. So etwas habe ich noch nie gesehen!“

Evas Zittern wurde stärker. Sperati gab Agente Trapani ein Zeichen.

„Ist schon gut. Sie haben für heute Abend wirklich genug durchgemacht. Ich lasse Sie jetzt nach Hause bringen. Machen Sie sich einen beruhigenden Tee und gehen Sie schlafen. Und Sie werden sehen, morgen früh sieht alles wieder ganz rosig aus.“

Sperati versuchte das Mädchen mit einem kleinen Witz aufzuheitern. Es gelang ihm nur mäßig. Evas Begleiter kam herbeigeeilt und nahm sie in den Arm.

Sperati stellte einen Wagen ab, der die beiden Zeugen nach Hause fuhr. Es war ihm nur recht, dass er die Befragung abbrechen konnte. So eine Aufruhr wegen eines Betrunkenen, der über seine eigenen Füße gestolpert war! Es ärgerte ihn, wenn solche banalen Sachen passierten, vor allem dann, wenn er gerade dabei war, Feierabend zu machen. Sperati veranlasste noch, dass die Leiche in die Gerichtsmedizin gebracht wurde, und machte sich sodann ebenfalls auf den Heimweg. Den Bericht würde er morgen schreiben. Die Arbeit lief ihm schon nicht davon.

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