Читать книгу Vestalia - Tina Bajza - Страница 18

16 In der Bar

Оглавление

Carmine spielte mit der Streichholzschachtel in seiner Hand, während er Giuseppe zuhörte. Er war in Guiseppes Schilderungen von jenem Abend vollends versunken. Er war zu einem Zuschauer geworden, der sich das Theaterstück aus der ersten Reihe ansah. Eine tragische Liebesgeschichte mit Claudio als unglücklichen Verehrer einer mysteriösen Frau. Etwas fiel Carmine dabei besonders auf. Zu sehr erinnerte ihn Giuseppes Darstellung an die Vorkommnisse im Bordell. Das war kein Zufall! Es musste sich um dieselbe Frau handeln. Er musste mehr über sie erfahren. Carmine konnte nun mit Sicherheit sagen, dass sie in Claudios letzten Stunden eine wesentliche Rolle gespielt hatte. So verschieden er und Claudio auch gewesen waren - vor allem was das schöne Geschlecht anging - diese Eine faszinierte sie beide.

„Also, ich weiß nicht, ob sie noch einmal hierher kommt. Rom hat viel zu bieten.“, beendete Giuseppe seine Aussage.

„Wahrscheinlich nicht“

„War ein tolles Mädchen! Hatte Schneid und Humor. Könnte mir vorstellen, dass Sie beide sich sicherlich gut verstanden hätten.“

„Wohl kaum. Sie wollte allem Anschein nach eher für sich sein.“

Carmine fand die Vorstellung dennoch amüsant.

„Hören Sie auf den guten alten Giuseppe. Es ist eine Frage des Karmas. Und wenn ich mich hier so umsehe, sehe ich viele hübsche Augenpaare auf Sie gerichtet.“

Giuseppe zwinkerte Carmine zu und deutete auf den Kellner, der geradewegs auf ihn zukam. Carmine revanchierte sich bei den spendablen Damen, lehnte aber dankend das Angebot ihrer Gesellschaft ab.

„Was habe ich gesagt“, lachte Giuseppe. „Ich habe keine Zweifel, dass sich Ihre Wege noch kreuzen werden. Vertrauen Sie mir!“

„Wer weiß?“, entgegnete Carmine nachdenklich.

Er konnte sich gar nicht daran erinnern, wann er ein ernsthaftes Interesse an einer Frau gehabt hatte. Darauf trank er noch ein Glas. Dann wollte er nach Hause fahren und sich überlegen, wie er ihre Identität herausfinden konnte. Er glaubte kaum, dass sie Giuseppe ihren richtigen Namen genannt hatte, denn Cristina war ja nun wirklich einer der beliebtesten Mädchennamen in Italien.

„Auf das Karma!“, prostete er Giuseppe zu.

„Auf das Karma!“, prostete Giuseppe heiter zurück.

Und als hätten diese Worte den Himmel herausgefordert, erscholl in der Ferne ein lauter Donner.

„Der Sturm kommt doch noch. Verflucht, jetzt muss ich die Tische reinholen!“

Giuseppe rief hastig seine Kellner zusammen.

„Los, beeilt euch, bevor hier die Hölle losbricht!“, trieb er sie an. „Sie entschuldigen mich, Signore?“

„Natürlich, machen Sie nur.“

Der Sturm kam schnell näher und Giuseppe musste mithelfen. Carmine hatte so eine Ahnung, dass sich Giuseppes Worte tatsächlich bewahrheiten könnten.

Vestalia

Подняться наверх