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7 Carmine

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Es fiel ihm schwer, seinen Oberkörper aufrecht zu halten. Er sank zunehmend tiefer in den Sitz. Nur noch zwei Kreuzungen bis er zu Hause war. Der Gedanke an seine Wohnung, und dann nichts als Schlafen in seinem großen, sauberen Bett, schwächte seinen Willen. Während er auf die Ampel starrte und darauf wartete, dass sie endlich umschaltete, fielen ihm langsam die Augen zu. Das rote Licht verwandelte sich in eine strahlend-rote Sonne, die ihn vollkommen einhüllte. Er schien auf ihren gleißenden Strahlen zu gleiten. Doch plötzlich waren sie unter ihm verschwunden und er fiel. Das Hupen der anderen Autofahrer riss ihn aus dem Traum. Er fuhr sich mit den Händen über die Augen und versuchte, sich auf die vor ihm liegende Straße zu konzentrieren. Vor seiner Wohnung endlich angekommen, zog er den Koffer unter dem Sitz hervor und beeilte sich, es außer Sichtweite zu bringen. Er lächelte erschöpft, als er vor seiner Wohnung stand. In schwarzen Buchstaben war auf dem goldenen Türschild eingraviert: Carmine Rubinieri - keine Zahlen oder Buchstaben, sondern sein Name.

Er öffnete die Tür und blickte auf den lichtdurchfluteten Raum mit den makellos weißen Wänden. Ein leichter, kaum wahrnehmbarer Duft von Lavendel lag in der Luft. Er hatte sich einer Familie verschrieben, welche die Grenzen des Gesetzes nach Belieben ausdehnte. Aber hier, innerhalb seiner Mauern, galten allein seine Regeln. Nur hier legte er seine Waffe ab. Nur hier konnte er sich ungeschützt bewegen. Außerhalb dagegen war sein einziger Schutz die Gleichgültigkeit. Aber manchmal reichte selbst die nicht aus, um den dunklen Abgrund in sicherer Entfernung zu halten. Und doch war das, was im Abgrund lauerte, ein Teil von ihm.

Die vergangenen Nächte hatte er in verlassenen Lagerhallen und in dunklen Gassen nach einem Schatten gesucht, ohne selbst dabei entdeckt werden zu dürfen. Beinahe wäre es ihm auch gelungen. Doch wegen einem Mistvieh von einer Katze war er aufgeflogen und fast draufgegangen. Er spürte den Lauf der Waffe immer noch an seinem Hinterkopf. Diese verfluchte Katze, hatte so laut gejault, als er ihr auf den Schwanz getreten war, dass es durch die ganze Lagerhalle zu hören gewesen war. Sie wegzuscheuchen hatte auch nichts mehr gebracht, sie hatte seine Position Lombardos Mann längst verraten. Und als dieser ihm gerade das Licht auszuknipsen wollte, hatte sie dieses nachtragende Biest attackiert. Diese Ablenkung von nur wenigen Sekunden hatte ausgereicht, wieder die Oberhand über die Situation zu gewinnen.

Zufrieden legte er den Koffer mit den Diamanten in den Safe. Er würde ihn morgen zu Antonio bringen. Das Adrenalin in seinem Körper baute sich langsam ab. Es reichte gerade noch soweit, dass er eine ausgiebige Dusche nehmen konnte, bevor er sich vollkommen erschöpft in sein weiches Bett fallen ließ.

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