Читать книгу Vestalia - Tina Bajza - Страница 21
19 Die Suche
ОглавлениеCarmine spürte auf dem Weg zum Wagen immer noch die Blicke der Frauenrunde in seinem Rücken. Es musste wohl etwas in der Luft liegen, dass die Sinne so frei liefen. Auch er selbst fand keine Ruhe.
Rastlos fuhr er durch die Straßen auf der Suche nach ihr. Die geheimnisvolle Frau gewann allmählich an Kontur. Er fing langsam an, ihr Wesen hinter den dunklen Augen zu erkennen. Beinahe hätte er das Pärchen übersehen, das ihm vor das Auto lief. Er bremste scharf ab. Verschreckt blieben die beiden stehen und sahen ihn mit schreckensgeweiteten Augen an. Der Regen peitschte auf sie nieder und der Wind zerrte an ihnen. Sie waren wie gelähmt. Auch Carmine brauchte einige Sekunden. Er wartete darauf, dass sich das Pärchen wieder in Bewegung setzte, und in dem Moment erblickte er jemanden hinter ihnen. Eine einzelne Frau, die sich durch das Unwetter kämpfte und in einer der schmalen Gassen verschwand. Er sprang aus dem Auto und eilte ihr hinterher.
Als er in die Gasse einbog, war es zu finster, um etwas zu sehen, und prompt stolperte er. Er konnte sich gerade noch an etwas festhalten. Doch als er sich aufrichten wollte, stieß er mit seinem Kopf gegen einen Vorsprung. Er fluchte leise. Schreie und Gelächter auf dem Platz versetzten ihn in die Zeit zurück, als er sorglos mit einem Mädchen an jedem Arm ganze Nächte durchgefeiert hatte. Im Gegensatz zu heute, wäre es ihm damals nie in den Sinn gekommen, einer hinterherzurennen. Giuseppe hatte ihm da tatsächlich etwas eingeredet! Carmine lachte und stieß sich von der Wand ab. Immer noch leicht schwindelig, machte er vorsichtig einen Schritt. Und wie er seinen Blick vom Boden aufrichtete, sah er in ein unverhofftes Gesicht.