Читать книгу #FOR99DAYS - Tommy Warzecha - Страница 26
ОглавлениеFLASCHENDREHEN
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Der Vorrat an Volvic Wasserflaschen am Arbeitsplatz ist bereinigt. Sechs Flaschen haben sich bereits angesammelt und warteten geduldig auf ihre Ankunft zurück im Leergut-Kasten. Dafür haben sich zwei neue PET Flaschen auf dem Schreibtisch verirrt und Platz bekommen; wenn auch nur für Stündchen. Diese muss ich morgen früh zurück in den Kasten schaffen; denn die sind brav ausgetrunken. Kein Wunder bei den Temperaturen – aber ‘trink, dann wächst dein Ding’ :-) wachsen – ein gutes Stichwort; besser: rausgewachsen! Nachdem ich heute wieder mal ne geschlagene Stunde vor dem Kleiderschrank stand, um auszuwählen was ich anziehe bei 27-29 Grad, griff ich nach fünfmaligem Umziehen zum lange nicht mehr getragenen Galliano-Fummel und musste feststellen, dass ich entweder rausgewachsen bin aus dem Nobelfummel oder es beim letzten Waschgang eingelaufen ist. Ärgerlich – aber ab und zu muss man sich von seinen Lieblingsteilen trennen; doch ich zerschneide es und habe dann meine persönliche Genugtuung, dass das Couturestück niemand anderes als ich tragen kann. Wäre ja jammerschade das ehemals hochpreisige Teil in die Klamottenspende zu geben oder gar wegzuwerfen. Verkaufen auf eBay? Nee, das möchte ich nicht zumal es an 2 Stellen – für einen wahren Fan und Kenner – etwas ausgeblichen oder verwaschen ist. Für die Arbeit und Freizeit erstklassig – aber ein Runway würde das nicht mehr mitmachen; vielleicht ‘Used Look’ – nein ich habe mich entschieden: Schnippel-die-Schnapp. Und wieder stehe ich vor der Frage: geh ich jetzt unter die Dusche oder morgen früh? Da ich heute fast wieder zerlaufen bin; nach der Brause – Schwing ich mich und mein Ding gleich unter das kühle Nass. Was erledigt ist, staut sich nicht an :-) der Mittwoch ist auch vorüber und die letzten zwei Stunden waren sehr zäh. Irgendwie wollte der Zeiger der Uhr nicht weiterrücken. Hinzu kam, dass im Büro kurzerhand die Klimaanlage auf ‘Mute’ gestellt wurde, somit konnte der Siff, seltsame Gerüche und jede Menge warmbehaftete, abgestandene Schwitzluft in jede Pore kriechen und machte es bis zum Feierabend sehr mühsam den Kopf oben zu halten und überhaupt noch klar zu denken. Also fix runter geflitzt, eine geraucht und dann ging’s zum Endspurt. Eine Wohltat, dass dann noch 45 Minuten hingen blieben bis zum Ausmarschieren. Alle Vier von mir ausgestreckt liege ich schon auf Sofatopia und raffe mich jetzt auf den Tag weg zu duschen; war zwar insgesamt kein stressiger oder anspruchsvoller Arbeitstag, aber bin jetzt auch froh nichts mehr zu sehen oder hören.