Читать книгу #FOR99DAYS - Tommy Warzecha - Страница 33
ОглавлениеALS SEI NIX GEWESEN
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Nun starre ich bereits seit fast zwei Stunden auf den Bildschirm und so recht wollen mir keine Zeilen einfallen, was den Tag in ein paar Zeilen zusammenraffen könnte. Wieder eine Schreibblockade? Keine Ahnung – ich empfinde es dennoch als wichtig für mich den Tag mit einem Eintrag zu besiegeln oder zu beenden, sei es auch nur ein kurzer Umschweif, denn gefühlsmäßig ist der heutige Mittwoch einfach nur ‘geflutscht’ – Bequem um kurz nach Zehn habe ich eingestempelt. Wollte ja eigentlich heute mit dem Zug in die Arbeit düsen, weil die VAG am Bahnhof keine Straßenbahn durchlässt, wegen den Baustellen. Das Ganze soll bis 24.August andauern, daher hab ich mich kurzer Hand dazu entschlossen heute früh mit meiner lieben Freundin und Arbeitskollegin ‘Schnuck-Puz’ zu fahren. Im Handumdrehen haben wir den Hauptbahnhof großräumig umfahren und waren in Null-Komma-Nichts da. Morgen habe ich das auch vor, dann allerdings bedeutend früher: Um Viertel vor 8 geht’s los, heißt also spätestens um zwo Minuten vor halb Acht muss ich außer Haus. Dann kann ich keine Löcher in die Luft starren oder einen Kaffee nach dem anderen schlürfen um wach zu werden; aber was soll’s… der frühe Vogel fängt den Wurm [obwohl mich der frühe Vogel eigentlich mal kreuzweise kann!] bin ein eingefleischter Morgenmuffel und beginne den Tag lieber ruhig, geschmeidig und locker gechillt, als das ich herumhetze oder eile. Das passt mir in aller Herrgottsfrühe gar nicht. Lieber schlürfe ich meinen Kaffee, stöbere durch Twitter und x-verschiedenen Hashtags [--> # diese Dinger da] und gucke, surfe und… öhhm ja – man könnte glatt sagen”vertrödele” ich die Zeit am Morgen. Dabei informiere ich mich sogar als Anti-Nachrichten-Gucker, der sich für nichts aus der weiten Welt interessiert… doch irgendeine (manchmal sogar) politische Schlagzeile ist ganz tricky und schwuppdiwupp hab ich sie angeklickt und lese ‘Allerweltsnachrichten’ – ist aber tatsächlich nur eine Ausnahme oder wenn ein interessantes Bild dazu abgebildet ist, was mich neugierig macht zum weiterlesen. Ich gebe offen zu: ich bin desinteressiert. Nicht in Allem, aber vielem! manchmal beschäftigt es mich vielleicht peripher im Hinterkopf, aber wissensgierig bin ich nicht bei irgendwelchen Schlagzeilen oder Events und ich würde mich auch nicht outen oder debattieren geschweige denn darüber diskutieren. Das überlasse ich anderen :-) nun bin ich verwirrt und beende meinen Blog, denn bevor ich noch mehr schwachsinniges Gestotter oder Stuss veröffentliche und mich abplage, den Blog einen Namen zu geben oder darauf einzulenken ihn jetzt ‘Morgenmuffel’ oder doch ‘Desinteresse’ nenne, schließe ich mit den mich seit Tagen begleitenden Titel von Sabrina Setlur der es abgrundtief und direkt trifft und meine Seele widerspiegelt:
Dies ist hier wirklich keine Beschwerde, eher ’ne Zustandsbeschreibung.
Die Stimme aus der Leere fragt: Wie sehr kannst du leiden ?
Und hier hat sich schon was angestaut.
Ich fühl mich nicht unwohl in meiner, ich hab verbrannte Haut.
Und erkenn’ ich hab auf Sand gebaut,
Bis zu diesem Moment hat ich dran geglaubt
Jedenfalls bin ich zerstört, wie von ’ner Panzerfaust
Und kann halt alles nicht mehr hören, als würd’ ich langsam taub.
Fucker, lach mich aus, nenn’ mich Dramaqueen
Ich fühl mich 24/7, wie beim Zahnarzt liegen,
Doch leider gar nicht oder schlecht anästhesiert
Und deshalb kann ich auch nicht tun als sei das Pech gar nicht passiert
Der Shit ist schon ’ne harte Reise,
Besonders wenn man nicht fit ist,
Denn normalerweise: Steck ich das weg, aber gerade geht’s mir nah
Ich bin der letzte Dreck,
Leb das ma’, Motherfucker !
Ich lauf durch die Straßen von Haus zu Haus
Und ich lauf durch die Straßen von Haus zu Haus
Und ich lauf durch die Straßen von Haus zu Haus
Wieso hört dieser Alptraum nicht auf?
Weil er echt ist
Check, ob meine Schuhe OK sind
Und tu’ so, als sei nix gewesen
Immer so weiter, mein Pech reißt nicht ab,
Diese schlimmen Leiden sind jetzt scheiße hart,
Ich muss weiter laufen,
Hör auf zu meckern, stau die Wut
Und ich weiß weder ein noch aus wie ’n Crackhead auf Entzug
Wie und warum is’ mir grad egal,
Denn ich häng einfach hier nur rum, wie an ’nem Marterpfahl
Mein Tag ist um und um das zu lernen ist teuer
Und deshalb lauft ihr Fucker rum, als wärt ihr ferngesteuert, ge ?
Bei solchen Szenen, da will man sich erhängen
Und das tollste am Problem ist, ich kann es nicht verdrängen,
Zu all meinen Sorgen kommt,
Heute weiß ich, das ist Grund, dass mich morgen schon die Meute reißt,
Da hilft kein Flennen bei dem Teufelskreis,
Denn genau das trennt hier die Spreu vom Weizen,
Wisch die Tränen weg, aber fall aufs Neue
Und hoff’ jedes Mal im Bett, ich würd das alles nur träumen.
Wenn noch ’ne Schwester und ’nen Bruder gleich unter Schizo leiden,
Wär jetzt ’n guter Zeitpunkt es mir mitzuteilen,
Denn ich bin scheiße allein,
Wie ’n Waisenkind,
Merk ich erreiche keinen
Und glaub’ ich schmeiß es hin,
Würd' gerne was erzählen, das nicer klingt,
Aber kann halt grad nicht sehen, was der Scheiß hier bringt,
Fühl mich klein und find keine Aussicht auf Besserung,
So wahr ich einsam bin, hat mich die Traurigkeit fest umschlungen
Was ihr da tut ist ’ne miese Nummer
Und wenn hier irgendwas noch gut ist, ist’s ’n riesen Wunder.
Jetzt geht es abwärts wie ’n Tiefseehummer,
Mein Pech ist, ich hab Herz, mich ziehen Krisen runter
Und zwar so hart und weit, dass ich bald dran ersticke,
Um nur zu sagen: Bleib’, ihr könnt euch alle mal ficken !
Meine Rasse geht zum Hades.
Das ist jetzt ganz schwer zu raffen
Und das Krasse ist, ich darf es mir nicht anmerken lassen.
wieso hört dieser Alptraum nicht auf?
Weil er echt ist.
Check, ob meine Schuhe OK sind
und tu’ so, als sei nix gewesen.