Читать книгу Wirtschaftspsychologie für Dummies - Ulrich Walbrühl - Страница 49
Die vier Botschaften nach Schulz von Thun
ОглавлениеAuch wenn der Sprecher authentisch wirkt – die Botschaft ist niemals eindeutig. Neben den gesprochenen Worten schwingen immer noch weitere Aussagen mit, die der Sprecher mehr oder weniger beabsichtigt. Wir sprechen hier vom Eisbergmodell, das Sie in Abbildung 2.1 sehen.
Die Chefredakteurin teilt ihrem Mitarbeiter um 14.45 Uhr mit: »Um 15 Uhr ist Redaktionsschluss.« An der Oberfläche ist dies eine sachliche Information. Je nachdem, wie der Satz formuliert wird, kann man sich vorstellen, dass auch Aussagen wie »Beeil dich« und »Ich glaub, du schaffst das nicht mehr« mitschwingen.
So wie beim Eisberg im Nordpolarmeer nur ein Teil zu sehen ist, der wesentliche Teil aber verdeckt unter Wasser lauert und vom Schiff aus mehr zu erahnen als zu sehen ist, so ist auch in der Kommunikation ein bedeutender Anteil zwar zu spüren, nicht aber klar wahrzunehmen und zu deuten. Wie Aussagen gedeutet werden können, dazu geben Ihnen para- und nonverbale Anteile der Kommunikation immerhin Hinweise.
Abbildung 2.1: Das Eisbergmodell der Kommunikation
Nach Schulz von Thun werden bei jeder Nachricht mindestens vier Botschaften ausgeliefert:
Sachaussage: der offensichtliche Inhalt der Aussage, hier die genaue Zeit des Redaktionsschlusses
Selbstoffenbarung: eine Aussage über mich selbst, wie es mir geht und was mir wichtig ist, beispielsweise dass ich gerade ungeduldig bin oder zweifele
Appell: eine Bitte, die ich an meinen Gesprächspartner habe, etwa dass er sich beeilt und mir schnell Ergebnisse liefert
Beziehungsaussage: eine Botschaft darüber, wie ich zu dem Gesprächspartner stehe, nämlich dass ich als Chefredakteurin über ihm stehe und ihn an die Deadline erinnern muss