Читать книгу LIEBE FÜR ZWEI - Ute Dombrowski - Страница 13
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ОглавлениеGina war zu Claire gefahren, um von ihrem Wochenende auf dem Weingut zu berichten.
„Es war wirklich schön, aber seine Mutter hat mich komisch angesehen. So, als wenn sie überlegen würde, was mit mir nicht stimmt. Ich denke, ich werde das Spiel in der nächsten Zeit beenden.“
Claire hatte lächelnd dem Bericht gelauscht. Es war nichts Neues für sie, dass ihre Freundin selbst über Themen wie Liebe und Sexualität ganz sachlich und nüchtern dachte und sprach. Claire war sich nicht sicher, ob Gina das Gefühl hinter dem Begriff Liebe überhaupt kannte. Gina war einfach anders, sie setzte eigene Prioritäten und Liebe zählte nicht dazu. Claire selbst konnte das nicht. Wenn, dann war sie mit Haut und Haaren verliebt und genoss die seelische und körperliche Nähe ganz und gar. Manchmal bedauerte sie Gina, die diese Gefühle nicht teilen konnte oder wollte.
„Schade, ist es denn keine Option für dich, dich in ihn zu verlieben? Gefällt er dir nicht?“
„Mich verlieben? Nein! Er ist schon ganz nett, aber das ist auch alles. Lukas ist der Freund meiner Schwester und es ist, als wäre ich nicht beteiligt. So kann ich das schnell wieder beenden. Nein, ich werde mich nicht in ihn verlieben und ob es jemals ein Mann wert ist, kann ich nicht sagen. Wer braucht schon Männer? Ich jedenfalls nicht.“
Claire hatte den Mund aufgerissen.
„So ein Quatsch. Du wirst dich schon noch verlieben, wenn der Richtige kommt.“
„Ach ja?“, fragte Gina zynisch. „Wo das hinführt, hat man ja bei dir gesehen. Dein Schauspielfreund hat dir weh getan, dich tief verletzt. Betrogen und belogen, nein, das will ich nicht.“
Gina hatte das schmerzvolle Gesicht ihrer Freundin gesehen, aber anstatt sich zu entschuldigen, war sie böse auf Claire, die nicht so reagiert hatte wie erwartet. Sie erhob sich und verabschiedete sich. Dann fuhr sie nach Hause und bereitete sich auf den morgigen Studientag vor. Claire blieb betroffen zurück. Gina hatte viel gesagt, das war sonst nicht ihre Art. Sie hatte sie in ihre Seele blicken lassen. Die Gina, die lächelte und schwieg, war ihr um einiges lieber. Ihre Freundin war schon immer sonderbar gewesen, aber heute fand sie es übertrieben, wie abwertend sie über Gefühle gesprochen hatte.