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Gina blieb bis zu Claires Abreise bei ihren Eltern. Ihre Freundin hatte sie nach der Party angerufen und ihr deutlich zu verstehen gegeben, dass sie die Aktion mit Lennard und Lukas nicht gut fand. Claire hatte Mühe gehabt, ihren guten Freund Lennard wieder zu beruhigen, nachdem er gemerkt hatte, dass er von Gina benutzt worden war, so etwas war ihm noch nie passiert. Gina ließ Claire reden.

Dann sagte sie gehässig: „Da weißt du ja mal, wie das ist, wenn man nur ausgenutzt wird.“

Am Ende wünschte sie ihr eine glückliche Zukunft und legte auf, ohne eine Antwort abzuwarten. Sie räumte ihr Zimmer auf, wobei das gar nicht nötig gewesen wäre, nahm sich ihr Lehrbuch und machte es sich bequem. Sie wollte die Zeit, bis sie die Wohnung in Mainz für sich allein hatte, gut nutzen und lernen.

Am Mittag kam Marylin nach Hause. Sie hatte lange geschlafen. Als sie aufgewacht war, hatte ein Zettel auf dem Kopfkissen von David gelegen. Er war zu seinen Eltern gefahren. Marylin kochte sich nur einen Kaffee, zuhause wollte sie etwas essen. Erstaunt hörte sie die leise Musik aus Ginas Zimmer. Sie klopfte.

„Hallo, Schwesterlein, du bist ja zuhause? Wo ist Claire?“

Gina sah Marylin an und drückte ein paar Tränen aus ihren Augenwinkeln.

„Es ist etwas Schlimmes passiert. Stell dir vor, Claire geht für ein Jahr ins Ausland und als sie gestern eine kleine Party gefeiert haben, habe ich sie mit dem Mann im Bett erwischt, in den ich mich verliebt hatte. Ach, Marylin, mir geht es sehr schlecht.“

Marylin setzt sich zu ihr auf das Bett und nahm ihre Schwester in den Arm, sanft streichelte sie ihr über das Haar.

„Die Männer sind echt blöd. Und sich verlieben ist auch nicht immer gut. Es tut nur weh, aber ich bin für dich da, das weißt du, oder? Wir halten zusammen, egal, was kommt.“

„Ja, du hast recht. Auch wenn wir nicht immer einer Meinung waren, du bist die beste Schwester, die ich habe. Wir würden uns nie weh tun.“

Sie gingen gemeinsam in die Küche und kochten Nudeln mit Tomatensoße. Roswitha und Robert staunten nicht schlecht, als sie von ihrem Ausflug heimkamen und die Zwillinge einträchtig beieinander sahen. Ihre Mutter setzte sich dazu und war wieder einmal überwältigt von der Ähnlichkeit ihrer beiden Mädchen.

„Es ist schön, dass ihr mal wieder etwas zusammen macht. Ich dachte schon, ihr verliert euch aus den Augen. Es ging so schnell, dass ihr erwachsen geworden seid.“

„Ach Mama, wir sind doch Zwillinge, das schweißt zusammen für die Ewigkeit“, meinte Gina und Marylin nickte dazu.


LIEBE FÜR ZWEI

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