Читать книгу LIEBE FÜR ZWEI - Ute Dombrowski - Страница 8
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ОглавлениеMarylin machte ihren Abschluss und begann, in der Apotheke einer Tante in Geisenheim zu arbeiten. Sie wohnte weiterhin unter der Woche daheim und am Wochenende bei Lukas auf dem Weingut. Von ihrem ersten Geld hatte sie sich ein kleines Auto gekauft, ihr Vater hatte zuvor den Führerschein für die beiden Schwestern bezahlt.
Lukas hatte begonnen, intensiv Französisch zu lernen. Marylin hatte Spaß dabei, ihm zuzuhören und ihn abzufragen, wenn er Vokabeln lernte. Sie verlebten Weihnachten und Silvester auf dem Weingut. Am ersten Sonntag im Neuen Jahr saß er mit ihr in der kleinen Ferienwohnung, die ein Zuhause für die beiden geworden war, beim Kaffee.
„Ich muss dir etwas sagen“, begann Lukas vorsichtig.
Marylin hatte ein ungutes Gefühl im Bauch. Was kam jetzt? Sie sah Lukas an, der nun zu Boden schaute, während er sprach.
„Ich werde nach meiner Ausbildung ein längeres Praktikum machen.“
Marylin atmete auf und sah ihn freudestrahlend an.
„Das ist doch toll, ich freue mich für dich. Hier im Rheingau gibt es da doch viele Möglichkeiten, oder? Dann kommst du ab und an zu mir in die Apotheke und …“
„Das Praktikum ist in Bordeaux“, unterbrach Lukas sie und senkte seinen Kopf.
Marylin schluckte. In dem Moment war ihr eines ganz klar: Er würde nach Bordeaux gehen und sie verlassen.
„Wann?“
„Ich bin im Herbst weg.“
Marylin schwieg. Sie wusste, dass ihm seine Ausbildung wichtig war, er war mit Herzblut Winzer und würde sich nicht damit zufriedengeben, nur das Nötigste zu lernen, er wollte alles: Mit der bestmöglichen Ausbildung in den Familienbetrieb einzusteigen, war seine Chance, den großen Namen zu ehren.
Lukas hatte nun auch geschwiegen, denn er wollte Marylin nicht verletzen. Aber so, wie es aussah, würden sich ihre Wege trennen. Er wollte sich ganz auf die Arbeit konzentrieren und zog die Möglichkeit, sie mitzunehmen, nicht in Betracht.
Seine Mutter hatte gesagt: „Genieße die erste Liebe, aber manchmal trennen sich die Wege. So ist das Leben.“
Er hatte mit sich gekämpft und am Ende hatte er Constanze Recht gegeben. Erst einmal etwas werden und dann eine Familie gründen.
„Süße, wollen wir bis dahin noch ein bisschen Spaß haben oder möchtest du, dass wir uns trennen?“
Marylin schaute ihn entsetzt an.
„Spinnst du? Ich bin doch keine Frau für deinen Spaß. Es ist aus, leb wohl.“
Sie stand auf, packte ihre Sachen und fuhr heim.
Lukas ließ sie gehen. Er wusste, dass sie Zeit brauchte zum Nachdenken, dann würde sie wieder zu ihm kommen.
Aber Marylin kam nicht.