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Gina war allein daheim und wollte sich gerade einen Tee kochen, als es an der Tür klingelte. Vor ihr stand ein junger Mann und lächelte sie verlegen an.

„Marylin“, sagte der junge Mann mit gesenktem Kopf und trauriger Stimme, „ich will nicht, dass es so einfach zu Ende geht. Ich liebe dich doch. Du fehlst mir. Es tut mir leid, dass ich bald weg bin, aber es ist nun einmal sehr wichtig für mich, eine gute Ausbildung zu haben.“

Gina überlegte blitzschnell, was sonst gar nicht ihre Art war. Das musste Lukas sein, der Lukas, den ihre Schwester ihr seit ewigen Zeiten vorenthielt und sie mussten Streit gehabt haben. Hatte er Schluss gemacht?

Lukas wollte sich noch einmal mit Marylin aussprechen und hatte sich nach einer Woche Schweigen auf den Weg gemacht. Er hatte keinen Zweifel daran, Marylin vor sich zu haben, schließlich hatte er die Schwester seiner Freundin nie zu Gesicht bekommen.

Gina strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, so wie Marylin es immer tat.

„Komm erstmal rein. Ich habe dich auch vermisst.“

Sie gingen ins Wohnzimmer und setzten sich auf die Couch. Lukas nahm ihre Hand.

„Ich gehe doch nicht nach Bordeaux, um dir wehzutun. Es ist eine Riesenchance, dort zu arbeiten und irgendwann bin ich wieder da. Lass uns doch bis dahin eine schöne Zeit haben. Mach nicht so einfach Schluss.“

Gina konnte nicht anders, sie klärte ihn nicht auf, dass er die falsche Schwester vor sich hatte, sie schlüpfte in Marylins Rolle. Selbst schuld, dachte sie, wenn du mir deinen Freund nicht vorstellst.

Sie setzte ihren traurigsten Blick auf. Ein paar Tränen liefen über ihre Wangen. Lukas umfasste ihr Gesicht und küsste sie zärtlich. Da schlang Gina ihre Arme um seinen Hals und gab sich seinen Küssen hin, die immer ungezügelter wurden.

Gina musste plötzlich daran denken, was jetzt kommen würde. Sie wusste, dass ihre Schwester mit ihm geschlafen hatte. Gina hingegen hatte es noch nicht soweit kommen lassen, kurz vor dem ersten Mal hatte sie immer gekniffen, denn im Großen und Ganzen fand sie den Geschlechtsakt unschön und eklig. Sollte sie sich Lukas jetzt verweigern?

Seine Hände umfassten ihre kleinen, festen Brüste. Er zog ihr das T-Shirt über den Kopf und wenn es ein Zurück geben würde, dann jetzt. Gina beschloss, dass es Zeit war, diese Sache zu testen. Alle redeten davon, selbst Claire hielt es für etwas Schönes, also würde sie mit ihm schlafen.

Lukas hob Gina auf seine Arme und trug sie in Marylins Zimmer. Er legte sie auf Marylins Bett und entkleidete sich schnell, dann zog er Gina die Hose und den Slip aus und legte sich zu ihr. Weil er so ein schlechtes Gewissen hatte, war er besonders zärtlich und vorsichtig. Er wollte jetzt keinen Fehler machen.

Und so hatte Gina plötzlich keine Angst mehr und fand es gegen alle Erwartungen auch ganz angenehm, mit Lukas zu schlafen, der sich langsam in ihr zum Höhepunkt bewegte. Es kribbelte auch in ihr und das, was sie von Berührungen durch ihre eigenen Hände schon gefühlt hatte, überrollte sie nach kurzer Zeit als eine Welle der Befriedigung.

Später lag Gina in Lukas‘ Arm. Sie hatte die Augen geschlossen. Lukas strahlte glücklich, so intensiv hatte er Marylin noch nie gespürt.

Gina dachte: Das ist also das, was die Menschen so hoch loben. Sie wusste, dass sie hier eine ganz neue Macht entfesselt hatte. Sie war froh, dass ihre Eltern seit heute Morgen im Urlaub waren und Marylin mitgenommen hatten. Gina hatte sich bereiterklärt, für zwei Wochen im Haus zu wohnen und sie war froh, dass ihre Schwester sich von diesem Mann getrennt hatte.

Lukas fragte: „Darf ich morgen wiederkommen?“

„Ja, gerne. Ich bin am Abend zuhause.“

Er küsste sie, zog sich an und fuhr heim. Lukas war erleichtert, dass er wenigstens noch bis zu seinem Praktikum eine Freundin hatte.


LIEBE FÜR ZWEI

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