Читать книгу Assassin's Breed - Veit Beck - Страница 20
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ОглавлениеDas hatte er sich ganz anders vorgestellt. Zwei Tage hatte er gebraucht um seinen Rechner zu konfigurieren, die ganzen Sachen über sich aufzuschreiben und an der vereinbarten Stelle im Darknet zu hinterlegen. Und jetzt das. Sein erster Auftrag. So hatte er sich seine ruhmreiche Zukunft nicht vorgestellt. Aber es könnte ja auch ein Test sein, eine Art Aufnahmeprüfung. Außerdem dürfte es kaum schwer werden, den Auftrag zu erledigen. Und eins muss man dem Meister lassen. Er hat ihn unter Beobachtung, hat unmittelbar auf seine Nachricht reagiert und ihm diesen ersten Auftrag erteilt. Ganz präzise hatte der Meister beschrieben, was er tun sollte, wo er es tun sollte, bis wann er den Job erledigen sollte und ihm zudem noch Tipps gegeben. Dass er vorher einen Fluchtweg auskundschaften sollte, dass er vorsichtig sein und die Tat nur ausführen sollte, wenn er sicher war, nicht beobachtet zu werden und natürlich, dass er sich nicht erwischen lassen sollte. Und wenn man ihn erwischen sollte, sollte er sagen, dass es eine Dummheit war, dass er sauer war, frustriert und sich irgendwie abreagieren musste. Dass er den Laden zufällig ausgewählt hatte. Dass es ihm leidtäte, er so etwas nie wieder tun würde.
Außerdem musste er noch einige Regeln lernen. Die erste bestand darin, zu beachten, dass er nie etwas aufschrieb, dass er keine Kopien oder Fotos machte, dass er alles auswendig lernte. Und dann natürlich auch noch, dass er mit niemandem, wirklich niemandem über die Bruderschaft, seine Mitgliedschaft und über seine Aufträge sprechen durfte. Aufmerksam sollte er sein, keine Fragen stellen und generell nichts infrage stellen. Gehorsam und Zuverlässigkeit waren die Säulen der Bruderschaft. Es gab keine zweite Chance. Beim leisesten Anzeichen von Ungehorsam oder Unzuverlässigkeit würde er sofort ausgeschlossen. Oder sogar ausgeschaltet. Zudem galt, dass er alles anziehen dürfte, außer einem grauen Kapuzenpulli. Denn das Recht den zu tragen, musste er sich erst verdienen.
Die Instruktionen fand er in einem Dokument, dass der Meister an einer speziellen Stelle im Darknet positioniert hatte. Er hatte ihm nur wenig Zeit gegeben, die Instruktionen zu lesen. Denn als er nach zwei Stunden nochmals nachsah, nicht weil es nötig gewesen wäre, sondern weil es ihn irgendwie stolz machte, weil er einfach den Auftrag noch einmal sehen wollte, da war schon alles weg. Die Nachricht, die er erhalten hatte, führte nun ins Nichts.