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Ein Beispiel gärtnerischer Vielfalt

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Ein Beispiel, das die Zunahme der Formenvielfalt durch gärtnerische Pflanzenzüchtung eindrucksvoll vor Augen führt, ist die Kohlart Brassica oleracea: Weißkraut, Rotkraut, Kohlrabi, Brokkoli, Karfiol, Kohlsprossen und Grünkohl gehören alle zur selben botanischen Art. Durch die unterschiedliche Nutzung und Auslese verschiedener Teile der Pflanze – Blatt, Stamm, Knospenanlage – entstanden diese verschiedenen Gemüse zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten, stets im Kontext einer bäuerlichen/gärtnerischen Kulturpflanzenzüchtung. Die Formen mit losem Blattwerk zählen zu den ältesten Kulturformen – Formen wie der Palmkohl waren bereits römischen Gärtnern und Gärtnerinnen bekannt. Die typischen Kopfkohlformen entstanden im frühen Mittelalter in Mitteleuropa, Kohlrabi ist seit dem 16. Jahrhundert bekannt, Karfiol erst seit Beginn der Neuzeit und Kohlsprossen sind die jüngste Kinder der Brassica-oleracea-Gruppe und kamen erst im Jahr 1785 in Belgien erstmals auf den Markt.


Paradeiser zeigen eindrücklich, was Vielfalt heißen kann.

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