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Biologisch gärtnern heißt den Boden pflegen

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Einfach gesagt, ist der Boden die oberste Schicht der Erde. Wie eine dünne Haut überzieht der Boden den Globus. Diese Haut ist lebendig und wandelbar, sie ist ein lebendiger Organismus. Je stärker der Boden belebt ist, umso wohler fühlen sich Kulturpflanzen, umso besser gedeihen sie. Die obersten 10–30 cm dieser Haut sind die so genannte Humusschicht, der Mutterboden. Die oberste Bodenschicht entstand über viele Jahrtausende und kann bei falscher Bewirtschaftung innerhalb kürzester Zeit zerstört werden, vor allem, wenn der Boden so bewirtschaftet wird, dass das Bodenleben ständig gestört wird – durch den Einsatz von schweren Geräten, durch chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und Herbizide, durch leichtlösliche Mineraldünger und durch Monokultur, die die Böden einseitig auslaugt. Diesen Mutterboden können wir direkt durch Kulturmaßnahmen beeinflussen: Warmer, lockerer, nährstoffreicher Humus ist der Traum jeder Kulturpflanze und damit jeder Gärtnerin und jedes Gärtners. Dieser humusreiche Gartenboden wird durch biologisches Gärtnern von Jahr zu Jahr mehr. Und: Humusreiche Böden sind in der Lage, Regenwasser und Nährstoffe zu speichern.

Biologisch gärtnern heißt jedoch mehr als einfach „ohne Chemie“ zu gärtnern, vor allem in der Düngungs-Strategie und in der Form des Pflanzenschutzes unterscheidet sich der Bio-Landbau von der konventionellen Landwirtschaft. Das Ziel im Bio-Gartenbau ist es, so zu gärtnern, dass die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft und der Selbst-Regenerationskraft des Bodens gestärkt werden. Das Prinzip ist einfach: Es wird so gegärtnert, dass der Boden nicht verdichtet, das Bodenleben und damit die Nährstoff-Umsetzung für die Pflanzen gefördert werden. Ein Boden ist dann fruchtbar, wenn er gut Wasser speichern kann, wenn er gut belüftet ist und den Bodenorganismen gute Lebensbedingungen bietet. So entwickelt sich im Boden ein Gleichgewicht zwischen Krankheitserregern und deren natürlichen Gegenspielern – Pilze, die mit Pflanzen Symbiosen eingehen und so ihre Abwehrkräfte stärken. Ein fruchtbarer und schonend bearbeiteter Boden ist so die Grundlage für die laufende Umsetzung der organischen Substanz im Boden und für die Vitalität der Kulturpflanzen. Das ist eine der schönsten und faszinierendsten Seiten des biologischen Gärtnerns: Die Ernten nehmen von Jahr zu Jahr zu, obwohl der Garten nicht größer wird.

Und: Bio-Landbau ist Klimaschutz. Da biologisches Gärtnern den Humusgehalt der Böden erhöht, wird das schädliche Klimagas CO2 in der Biomasse des Bodens wieder gebunden.

Handbuch Bio-Gemüse

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