Читать книгу Rio Grande Charly Sammelband 5 Western Romane - W. K. Giesa - Страница 17

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Stunden später kamen sie zurück, erschöpft, verdreckt, niedergeschlagen. Einige von ihnen waren leichter oder schwerer verletzt. Es hatte Schießereien mit den Banditen gegeben. Die Cowboys hatten nur etwa zwei Dutzend Rinder wieder zusammentreiben können. Der Rest war in alle Winde zerstreut. Der Überfall der Banditen hatte absolut Erfolg gehabt.

Mit zwei Dutzend Rindern brauchte sich Jordan erst gar nicht mehr nach Norden zu begeben. Die konnte er zurück zur Ranch treiben, um sie zur Zucht fürs nächste Jahr zu verwenden.

Bloß würde er seine Männer entlassen müssen. Wenn er die Herde nicht an die großen Schlachthöfe an der Ostküste verkaufen konnte, hatte er kein Geld, seine Cowboys zu bezahlen. Dann fing er wieder am Punkt Null an, wie damals, nach dem Krieg. Mit nur ein paar Dollar in der Tasche und ein paar Männern, die mit ihm zusammen gegen die Yankees gekämpft hatten und nach dem Krieg bei ihm blieben.

Aber inzwischen waren anderthalb Jahrzehnte vergangen. Die Situation war heute ganz anders als damals. Jordan würde es nicht mehr schaffen, sein Lebenswerk ein zweites Mal aufzubauen. Es war vorbei. Dieser Überfall hatte ihn ruiniert.

Aber noch hoffte er, dass er mit seinen Cowboys wenigstens einen großen Teil der Herde wieder zusammentreiben konnte.

Viel schlimmer als der Verlust der Rinder war der Verlust an Menschenleben. Matt Brynner und ein weiterer Mann waren von Kugeln niedergestreckt worden, einen dritten hatte die durchgehende Herde zertrampelt.

Drei weitere Männer waren so schwer verletzt, dass sie zwar gerade noch so eben reiten konnten, für den Viehtrieb aber vorerst ausfielen.

Der Küchenwagen war zerstört und ausgebrannt.

Sie begruben die Toten. Bret Santer zimmerte aus den Resten des Küchenwagens drei einfache Holzkreuze, in die er die Namen der Toten einkerbte. Die Zeremonie war eigentlich viel zu kurz. Aber Clay Jordan wollte so wenig Zeit wie möglich verlieren. Die Toten hatten es hinter sich, jetzt ging es um die Lebenden.

„Bret, du bleibst hier und hältst die Stellung“, sagte Jordan. „Nimm dein Gewehr und schieß auf jeden Fremden. Und halte die paar Rinder zusammen, die die Jungs gerettet haben. Wir anderen versuchen, die Herde wieder zusammenzubringen. In die Sättel, Männer!“

Der Koch sah dem Rancher und seinen Cowboys nach, wie sie davonritten, zu zweit oder zu dritt. Er sah keine großen Chancen für sie. Er war mit „draußen“ gewesen, als die Banditen die Herde davongejagt hatten, hatte um sich geschossen und versucht, sich zu verteidigen und die Rinder zu stoppen. Aber es war keinem gelungen. Die Tiere mussten sich über viele Meilen verstreut haben und sie liefen immer noch. Es würde Tage, vielleicht länger als eine Woche dauern, sofern sie sie überhaupt wiederbekamen. Es waren nur noch dreizehn Mann, die sich um die versprengte Herde kümmern konnten.

Die drei schwerverletzten Männer hatte Jordan nach Clinton in Marsch gesetzt. Der kleine Ort war höchstens ein Dutzend Meilen entfernt, und Jordan hoffte, dass es dort einen Doc gab, der die drei Cowboys wieder ordentlich zusammenflicken konnte. Es war besser, sie ruhten sich in der Stadt ein paar Tage aus, als dass sie den anderen hier im Weg waren. Helfen konnten sie ohnehin nicht.

Immer wieder fragte sich Clay Jordan, wer hinter dem Überfall steckte. Jemand schien ihn ruinieren zu wollen. Aber warum, und wer? Jordan war zwar nicht bei allen Menschen beliebt, aber er wurde respektiert, und er hatte zumindest keine Feinde, deren Hass so groß war, ihn zugrunde zu richten.

Glaubte er.

An Noah Crocket dachte er nicht. Der war ihm längst aus dem Sinn. Seit dem Ende des Krieges. Aber selbst wenn Jordan sich noch an Crocket erinnert hätte, hätte er vermutlich nicht geglaubt, dass ein Mann so lange unverändert stark hassen konnte.

Aber Noah Crocket konnte es.

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