Читать книгу Dem Schwaben sein Dativ - Wolf-Henning Petershagen - Страница 5
|5|Noch mehr Schwäbisch
Оглавление„Dem Schwaben sein Dativ“ ist eine Auswahl von 60 bislang noch nicht in Buchform erschienenen Kapiteln der Serie „Schwäbisch für Besserwisser“, die von Mitte September 2001 bis Ende 2006 wöchentlich in der „Südwest Presse“ erschienen ist. Einen Teil der insgesamt 277 Folgen hatte der Theiss-Verlag noch vor Abschluss jener Serie in drei Bücher gepackt: „Schwäbisch für Besserwisser“ (2003), „Schwäbisch für Durchblicker (2004) und „Schwäbisch für Superschlaue“ (2006).
Zwar sind aller guten Dinge drei, aber dabei muss es nicht bleiben: Die bislang ausschließlich in der Zeitung veröffentlichten Beiträge hielt der Theiss-Verlag für wert, ebenfalls in die nachhaltigere Form eines Buches übertragen zu werden – zumal sie grundlegende Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen schwäbischer Mundart und schwäbischer Mentalität enthalten und unsinnige Behauptungen ad absurdum führen wie etwa jene, dass die Kehrwoche eine schwäbische Stammeseigenschaft sei.
Jeder, der schon einmal versucht hat, Schwäbisch in Schriftform zu bringen, weiß, dass dies zu keinem befriedigenden Ergebnis führt – es sei denn, man verwendet dafür die um die 100 Zeichen umfassende Lautschrift der Dialektologen. Aber die kann kein normaler Mensch lesen. Manche Schwäbisch-Schreiber entwickeln ihr eigenes System und versuchen, dieses konsequent durchzuhalten.
Davon wurde in dieser Serie abgesehen – schon allein deswegen, weil sich die Aussprache ein und desselben schwäbischen Wortes alle paar Kilometer ändert. Im Vertrauen darauf, dass die Leser selber wissen, wann ein e wie ein ǝ klingen muss, wurde auf solche exotischen Zeichen verzichtet; etwa in der Grundform der Verben, in welcher der Schwabe konsequent das abschließende -n vernäselt, also singǝ sagt statt singen. Das wird oft in der Form singa wiedergegeben. |6| Doch in diesem Buch wird einfach auf das -n verzichtet: Es bleibt beim -e, welches das -n aufgesogen hat: singe. Wo es dennoch geboten erscheint, etwa weil man einem na nicht ansieht, ob es nâ oder nå heißen soll, werden Nasenlaute durch ein Dächle (^) gekennzeichnet und der Laut, der zwischen a und o liegt, durch das skandinavische å.
Gedacht sei an dieser Stelle des 2010 verstorbenen Mundartforschers Arno Ruoff, Gründer und langjähriger Leiter der Tübinger Arbeitsstelle „Sprache in Südwestdeutschland“, von dem Wikipedia schreibt: „Er galt als der beste Kenner gesprochener Sprache in Baden-Württemberg.“ Sein Expertenblick hat dankenswerterweise jedes dieser Kapitel geprüft, bevor es gedruckt wurde.