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2.2.6 Prinzip der Periodisierung und Zyklisierung

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Periodisierung und Zyklisierung

Da sich die sportliche Form – über ein ganzes Jahr betrachtet – nicht auf Topniveau befinden kann, muss auch die sportliche Form über diese Zeitspanne hinweg gezielt einem periodischen Wandel unterworfen werden.

Unter Periodisierung versteht man die zyklische Gestaltung des Wettkampfjahres, wobei drei Perioden unterschieden werden (Tab. 2.5).

Tab. 2.5: Ableitung der Periodisierung aus den Gesetzmäßigkeiten der Entwicklung der sportlichen Form (vgl. Schnabel et al. 2002)

Vorbereitungsperiode

Vorbereitungsperiode, Blocktraining

Ziel: Entwicklung allgemeiner Leistungsvoraussetzungen und hoher allgemeiner Belastbarkeit. Man führt das moderne Konditionstraining heute in Blockform (Blocktraining) durch.

Es geht darum, die einzelnen konditionellen Fähigkeiten nicht gemeinsam, sondern zeitlich und inhaltlich-methodisch aufeinander aufbauend zu entwickeln. In der Vorbereitungsperiode dominiert der Trainingsumfang. Die Intensität ist noch relativ gering. Man unterscheidet eine allgemeine und eine spezielle Vorbereitungsperiode. Der Anteil des unspezifischen Trainings ist in der allgemeinen Vorbereitungsperiode relativ hoch. In der folgenden speziellen Vorbereitungsperiode rückt dann die Entwicklung sportartspezifischer Leistungsvoraussetzungen mehr in den Vordergrund. In der Regel wird ein extensives Grundlagenausdauertraining und Kraftausdauertraining durchgeführt. Die einzelnen Trainingsabschnitte (Makrozyklen, siehe unten) können dabei zwischen 4 und ca. 7 Wochen dauern (Tab. 2.6).

Trainingsabschnitte
IIIIIIIVV
Allgemeines Training/​Kraftausdauer​trainingMaximalkrafttrainingSchnellkraft​trainingSpezielles WurfkrafttrainingRealisierung der Leistung in den Wettkämpfen

Tab. 2.6: Beispiel zum Blocktraining in aufeinander folgenden Trainingsabschnitten im leichathletischen Wurf bzw. Stoß (vgl. Schnabel et al. 2002)

Wettkampfperiode

Wettkampftraining

Ziel: Ausprägung der komplexen Wettkampfleistung durch Wettkampfteilnahme

In der Wettkampfperiode muss der Sportler wiederum zwischen wichtigen und weniger wichtigen Wettkämpfen unterscheiden. Auch die individuelle sportliche Höchstform kann nicht über eine ganze Saison auf dem gleichen Niveau gehalten werden.

Erhaltungstraining

In der Wettkampfperiode sollte im konditionellen Bereich ein sog. Erhaltungstraining durchgeführt werden. Darunter versteht man ein gezieltes einmaliges Training im Kraft-, Schnelligkeits-, Ausdauer oder Beweglichkeitsbereich während einer Trainingswoche.

Übergangsperiode

Übergangsperiode

Ziel: Die Übergangsperiode dient der psychischen und physischen Regeneration.

Formverlust

In der Übergangsperiode kommt es zu einem geplanten Formverlust durch Verringerung des Belastungsumfanges und der Belastungsintensität im Training sowie dem Ende des Wettkampfbetriebes. Für die meisten Sportler/​Athleten wird auch in der Übergangsperiode ein einmaliges Erhaltungstraining im Ausdauerbereich empfohlen.

Praxisbeispiel

Praxisbeispiel zur Übergangsperiode

Fußballbundesligaspieler führen vor der Saison in der Vorbereitungsperiode ein sehr umfangreiches und intensives Konditionstraining durch. Häufig wählen die Trainer ein Trainingslager aus. Das Fußballspielen steht in dieser Phase zunächst nicht im Vordergrund. Unmittelbar vor Rundenbeginn wird dann auch mehr Fußball gespielt. Da nur wenige Wochen zur Verfügung stehen, ist die sportliche Form zu Saisonbeginn in der Regel noch nicht optimal. Während der Wettkampfperiode wird systematisch am weiteren Aufbau und/oder Erhalt der Form weitergearbeitet. Nach Beendigung der Wettkampfsaison muss sich der Profi in der Übergangsperiode erholen. Es wird bewusst und gezielt eine negative Anpassung herbeigeführt, um dadurch optimale Voraussetzungen für einen abermaligen Formaufbau in der darauf folgenden Vorbereitungsperiode zu schaffen.

Mikro- und Makrozyklen

Mikro-/​Makrozyklen

Um das Training noch präziser planen zu können, hat sich in der Praxis eine Einteilung in die Organisationseinheiten der Mikro- und Makrozyklen bewährt. Dabei stellen im Trainingsplan der meisten Sportarten die Mikrozyklen eine kalendarische Woche dar. Weiter verfeinert wird die Planung eines Mikrozyklus durch die Planung der einzelnen Trainingseinheiten. Hierbei kommt es auf einen sinnvollen Wechsel von belastenden und der Regeneration dienenden Trainingseinheiten an. Die Makrozyklen dienen dabei der mittelfristigen Planung, da sie sich meist über Zeiträume von 4–7 Wochen erstrecken. Bei den Makrozyklen werden nach dem Prinzip des Blocktrainings über mehrere Wochen hinweg inhaltliche Schwerpunkte für das Training festgelegt. Auch bei der Gestaltung der Makrozyklen müssen regenerative Abschnitte eingeplant werden.

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