Читать книгу Fische, Krebse & Muscheln in heimischen Seen und Flüssen - Wolfgang Hauer - Страница 19
ОглавлениеGlattdick
Familie: Störe, Acipenseridae
Glattdick: Acipenser nudiventris (Lovetsky, 1828)
Englisch: Ship sturgeon
Verbreitung: Europa und Asien
Alter: bis 36 Jahre
Merkmale
Gewicht: bis 120 kg
Länge: bis 2,2 m
Rückenflosse: 39–57 Flossenstrahlen
Afterflosse: 23–37 Flossenstrahlen
Rückenschilder: 11–17
Seitenschilder: 49–74
Bauchschilder: 11–17
Kiemenreusendorne: 24–45
Färbung: Der Rücken ist graugrün bis braun, die Seiten sind etwas heller, die Bauchseite weiß bis gelblich.
Rückenschild: Das erste Rückenschild hängt mit dem Hinterhaupt zusammen und ist gleichzeitig das größte Schild. An diesem Punkt erreicht dieser Fisch auch die größte Körperhöhe.
Bartfäden: 4 Stück, sind rund und an der Innenseite leicht gefranst.
Schnauze: kegelförmig.
Oberlippe: dick, wulstig und leicht eingebuchtet.
Unterlippe: Die dicke Unterlippe ist nicht geteilt und stellt ein sehr wichtiges Bestimmungsmerkmal dar.
Nahrung: In der Hauptsache dienen Schnecken, Muscheln, Krebse und manchmal auch kleine Fische als Nahrung.
Vorkommen: Schwarzes Meer, Kaspisches Meer und Aralsee sowie deren Zuflüsse
Merkmale: Auffälligstes Merkmal ist das sehr hohe erste Rückenschild, welches mit dem Schädel verwachsen ist und den höchsten Punkt des Körpers darstellt. Die Schnauze ist keilförmig spitz und wird bei älteren Tieren runder. Die Bartfäden sind leicht gefranst. Die Unterlippe ist im Gegensatz zu allen anderen Störarten nicht geteilt, dieses Merkmal ist jedoch nur bei größeren Fischen im Feld gebräuchlich. Der Körper ist als Jungtier beinahe schwarz, bei größeren Exemplaren dunkelbraun bis grau, mit weißem bis gelbem Bauch. Die Seitenschilder sind heller als der Untergrund und sehr klein (49–74) und erscheinen dadurch als weißes Längsband.
Wachstum: Der Glattdick wird bis zu 2,2 m lang und über 100 kg schwer.
Verwechslungsarten: Vom Sterlet lässt sich der Glattdick vor allem durch sein sehr hohes erstes Rückenschild, die kürzere Schnauze sowie die als Jungtier sehr dunkle Färbung unterscheiden. Der Waxdick hat ebenfalls ein deutlich niedrigeres erstes Rückenschild und im Gegensatz zum Glattdick deutlich größere und weniger Seitenschilde.
Kopfportrait: Gut erkennbar ist das erste hohe Rückenschild.
Biologie: Der Glattdick bildet sowohl anadrome als auch reine Süßwasserstämme aus. In der Donau war der Glattdick ein reiner Süßwasserfisch, welcher in der Vergangenheit zumindest bis Wien nachweislich dokumentiert ist. Über die Biologie ist wenig bekannt, Laichverhalten und Nahrungspräferenzen dürften aber den anderen Arten ähneln.
Gefährdungsursachen: Wie die anderen Störarten spielen auch beim Glattdick Überfischung, Wanderhindernisse und Degradierung des Lebensraumes die Hauptrolle beim Niedergang. Die Art ist in der Donau funktionell ausgestorben, die letzten bekannten Fänge von alten Einzelexemplaren waren 2005, 2007 und 2009. Es gibt keine Fische des Donaustammes bzw. aus dem Schwarzen Meer in Gefangenschaft und keinen Nachweis einer natürlichen Reproduktion in seinem gesamten ursprünglichen Verbreitungsgebiet. Alle in der Aquakultur erhältlichen Glattdicks stammen ursprünglich von nur vier Elterntieren ab. Der Glattdick ist somit eine der am meisten gefährdeten Fischarten Europas, wenn nicht weltweit.
Gefährdungsstatus
Rote Liste global: Vom Aussterben bedroht
Rote Liste Österreich: Ausgestorben
CITES: Anhang II
FFH-Richtline: Anhang V