Читать книгу Fische, Krebse & Muscheln in heimischen Seen und Flüssen - Wolfgang Hauer - Страница 23
ОглавлениеDie Familie der Salmonidae
Die Familie der Lachsartigen umfasst sehr begehrte Fischarten wie Lachse, Forellen, Huchen und Saiblinge. Diese Fischarten sind sowohl hinsichtlich ihres ausgezeichneten Fleisches als auch als Angelfische sehr begehrt. Meerforellen und Lachse sind anadrome Wanderfische, sie leben also im Meer und steigen zum Laichen ins Süßwasser auf. Ein ähnliches Verhalten kann man auch bei einigen Seeforellenpopulationen großer Alpenseen beobachten. Diese Fische halten sich während des Jahres in den Freiwasserzonen der Seen auf, steigen im Herbst aber in die Zuflüsse auf, um zu laichen. Ihr ausgezeichnetes Fleisch ist sehr geschätzt, es besitzt kaum Zwischenmuskelgräten und so gehören beispielsweise die Regenbogenforellen zu den meist gezüchteten Speisefischen. Ihr bevorzugter Lebensraum sind sauerstoffreiche, kühle bis eiskalte Seen und Fließgewässer. So besiedelt unsere Bachforelle selbst noch kleinste Bäche, vorausgesetzt, sie findet dort sauberes Wasser und genügend Strukturen, die ihr Einstände und Laichmöglichkeiten bieten. Seesaiblinge findet man hingegen in den Tiefen unserer Voralpenseen oder in Hochgebirgsseen. Ihr gemeinsames Merkmal ist eine kleine strahlenlose Flosse zwischen Rücken- und Schwanzflosse, die sogenannte Fettflosse. Abgesehen von den Unterfamilien Coregonidae und Thymallidae besitzen die Salmoniden nur sehr kleine Schuppen und ein vergleichsweise großes Maul. Der Körper ist mit unterschiedlich vielen dunklen oder roten Flecken übersäht. Charakteristisch ist für einige Salmonidenarten auch der sogenannte Laichhaken, eine knorpelige Ausbildung am Ende des Unterkiefers, der nur bei den Milchnern zu finden ist. Der Laichhaken kann unterschiedlich stark ausgebildet sein, bei älteren See- und Bachforellen kann er sehr markant sein, während er bei Seesaiblingen meist eher unscheinbar ist. Beim Huchen findet man dieses Merkmal übrigens nicht. Die Färbung der Salmoniden ist meist dem Lebensraum angepasst, ein Musterbeispiel für Tarnung ist unsere heimische Bachforelle. Ihre Färbung ist so unterschiedlich wie die Lebensräume, in denen sie vorkommt, und kann von nahezu Weiß bis fast völlig Schwarz variieren. Saiblinge sind meist recht bunt gefärbt, sowohl der heimische Seesaibling als auch der aus Nordamerika stammende Bachsaibling leuchten besonders während der Laichzeit in intensiven Rot- und Orangetönen.
Ihr Nahrungsspektrum reicht, abhängig von Art und Größe, von winzigen Wasserinsekten bis hin zu Fischen. So ernähren sich Huchen oder Seeforellen fast ausschließlich von Fischen, während Forellen und Saiblinge hauptsächlich Wasserinsekten und deren Larven fressen. Auch hinsichtlich ihrer Endgröße gibt es bei den Salmoniden große Unterschiede. Steinforellen, kleinwüchsige Bachforellen in nahrungsarmen Gebirgsbächen, erreichen oft kaum 20 cm Endgröße, ebenso wie die Schwarzreuther, Seesaiblinge in eiskalten Hochgebirgsseen. Dagegen können Seeforellen, gute Bedingungen vorausgesetzt, durchaus Gewichte von 15 kg und darüber erreichen, ebenso wie Huchen in großen Flüssen deutlich über 30 kg schwer werden können. Neben äußeren Merkmalen gelten Form und Bezahnung des Pflugscharbeines als Unterscheidungsmerkmal der Salmonidenarten.