Читать книгу Richtig Krafttraining - Wolfgang Mießner - Страница 16
Mögliche Probleme am Beispiel der Kniebeuge
ОглавлениеBei vielen Übungen ist dies extrem wichtig, beispielsweise den Kniebeugen, da hier nicht wenige Muskeln und Muskelgruppen beteiligt sind. Wer hierbei z. B. einen kräftigen Oberschenkelmuskel hat, aber untrainierte untere Rücken- (Rückenstrecker) und verkürzte Wadenmuskeln, wird folgende Probleme bekommen:
a. Die Beinmuskulatur bewältigt zwar das Gewicht, durch den leicht nach vorne geneigten Oberkörper leidet die Lendenwirbelsäule jedoch enorm, da in diesem Bereich die Muskeln zu schwach sind.
b. Durch die verkürzten Wadenmuskeln wird beim Tiefgehen das Körpergewicht verstärkt auf die Zehenballen verlagert, statt auf den Fersen zu bleiben. Die Folge ist eine übermäßige Belastung der Knie- und Fußgelenke.
Beides kann zu unangenehmen Verletzungen führen. Das Extrembeispiel Kniebeuge zeigt, wie wichtig es ist, dass alle an einer Bewegung beteiligten Muskeln spezifische Eigenschaften aufweisen müssen. Agonisten und Synergisten müssen kräftig genug sein, während die Antagonisten eine entsprechende Dehnfähigkeit zeigen müssen. Ist dies nicht der Fall, können Übungen nicht physiologisch sinnvoll durchgeführt werden. Gelenke, Bänder und Sehnen leiden, Verletzungen können die Folge sein und die Trainingskarriere schnell beenden.
Alleine schon aus diesem Grund ist es durchaus sinnvoll, eine harmonische Entwicklung der gesamten Körpermuskulatur und nicht nur einzelner Bereiche, anzustreben. Wenn »Hauptsache dicker Bizeps« oder »Alles, was zählt, ist ein Waschbrettbauch« Ihre Trainingsziele sind, dann ist Vorsicht angebracht.