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Keine kleinen Probleme, nur Katastrophen

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Die innere Welt der narzisstischen Störung sieht so aus, dass es in ihr keine kleinen Probleme gibt, sondern nur Katastrophen. Manchmal greife ich, wenn erst einmal eine gewisse Basis von Humor und Wohlwollen entstanden ist, zu der Metapher von dem kleinen und dem großen Hund. Kleine Hunde kläffen bei dem kleinsten Anlass, sie fühlen sich sofort bedroht, müssen ständig ihre Wachsamkeit und ihre aggressive Potenz beweisen, reagieren immer maximal. Der große Hund hingegen hat es nicht nötig, seine Stärke zu beweisen, er lässt sich durch kleine Anlässe nicht aus der Ruhe bringen, er hebt den Kopf, schaut nach, und legt ihn in den meisten Fällen wieder auf die Pfoten, NAR (»No Acting Required«5).

Die Metapher vom kleinen und vom großen Hund variiert das klassische Thema »hysterisches Elend« und »allgemeines Leid«. Gemessen an der hysterischen Überaktivität, der Energieverschwendung durch Selbstbeweihräucherung und der Lebenshemmung durch Vermeidungsstrategien (zu denen auch die Symptome gehören) wirkt es ruhig und souverän, wenn ein Mensch das Leben und sich selbst so annimmt wie sie eben sind. Aber Vorsicht! Auch darin kann viel Selbstüberschätzung stecken.

Wer der Metapher noch nicht müde ist, kann sich noch ein Beziehungsmodell damit basteln. Unschwer auszumalen ist die Situation, wenn sich zwei kleine Hunde begegnen. Wenn ein kleiner Hund auf einen großen trifft, kann es geschehen, dass die Ruhe des großen den kleinen beruhigt und er allmählich weniger hektisch droht und kläfft. Es kann auch geschehen, dass der große Hund seine Ruhe verliert und sich schließlich nicht anders verhält als der kleine.

Narzisstische Störungen

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