Читать книгу Lexikon für das Lohnbüro 2022 (E-Book EPUB) - Wolfgang Schönfeld - Страница 103

Mitarbeiter-Aktienoptionen sind eine Form der Entlohnung der Mitarbeiter. Sie sind bei jungen, in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft betriebenen Unternehmen („Startups“) beliebt, bei denen die Finanzmittel knapp sind, aber hoch qualifizierte und deshalb auch hoch bezahlte Spezialisten gewonnen werden müssen. Da diese Unternehmen die geforderten Gehälter nicht aufbringen können, werben sie mit ihren Entwicklungschancen, indem sie den Mitarbeitern Optionen anbieten. Sie versprechen sich davon neben der längerfristigen Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen ein höheres Engagement für das Unternehmen, weil die Mitarbeiter den Wert der Optionsrechte selbst beeinflussen können und wegen des verhältnismäßig niedrigen Barlohns letztlich das Unternehmensrisiko mittragen. Werden die zu einem späteren Zeitpunkt an die Mitarbeiter ausgegebenen Aktien durch Erhöhung des Aktienkapitals erbracht, spart sich der Arbeitgeber zudem finanziellen Aufwand. Die zusätzliche Entlohnung wird sozusagen durch die Börse finanziert.

Nicht allein die ersparten Gehaltszahlungen sind ein Vorteil für den Arbeitgeber, mit diesem Programm bindet er auch gute Mitarbeiter an das Unternehmen und weckt ihr persönliches Interesse am Erfolg des Unternehmens; dies kann auch zu einer Erhöhung des Unternehmenswertes (shareholder value) führen. Zunehmend machen deshalb auch etablierte Aktiengesellschaften von der Möglichkeit derartiger Anreize Gebrauch (Anreiz = englisch: incentive). In englischsprachigen Ländern wird daher auch von „incentive stock options“ gesprochen.

Darüber hinaus sind Aktienoptionen bei den Führungskräften der deutschen Aktiengesellschaften üblicherweise Bestandteil der Entlohnung.

Neben den Aktienoptionen gibt es aber auch andere Mitarbeiterbeteiligungsprogramme (vgl. das Stichwort „Mitarbeiterbeteiligungsprogramm nach französischem Recht“). Siehe außerdem das Stichwort „Vermögensbeteiligungen“.