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TIPP 4: ANAGRAMM ZU »OPTIMISMUS«

° Nimm dir ein DIN-A4-Blatt Papier.

° Schreibe die u.a. Frage an den Anfang.

° Schreibe das Wort OPTIMISMUS senkrecht auf das Blatt.

° Finde jetzt Begriffe, die die Frage beantworten, mit den verschiedenen Buchstaben des Wortes »Optimismus« – du kannst, wenn du möchtest, gerne auch mehrere Antworten anführen.

Was brauche ich, um mich stabil, sicher und stark zu fühlen?


Selbstwirksamkeit

Ob wir in unserem Dasein zufrieden und glücklich, erfüllt und ausgeglichen sind, das mag jede für sich werten bzw. definieren. Was ist Glück? Was bedeutet Zufriedenheit? Wann bin ich ausgeglichen? Die Antworten auf diese und viele ähnliche Fragen haben kluge Leute wie Philosophen, Psychologen, Therapeuten, Mediziner, also allesamt Experten schon in Hülle und Fülle gegeben. Ich will mich da gar nicht vertiefen – gut geht es mir, glücklich bin ich (fallweise – dauerndes Glück gibt es nicht, oder?), zufrieden fühle ich mich, wenn ich mit mir im Reinen bin. Wenn es mir mit mir selbst gut geht.

Wir fühlen uns dann glücklich, wenn wir das, was uns persönlich wertvoll erscheint – »von Wert« –, tatsächlich entdecken, erreichen und dann realisieren können. Ja, ich betone bewusst das Wort »können«, weil wir doch beide wissen, liebe Leserin, dass dieses Privileg nicht allen Menschen gegeben ist: das Können. Finden wir die richtigen Dinge wertvoll? Wieder so eine Frage, auf die eine Antwort schwer fällt. Wie lautet die Definition des Begriffes »wertvoll«? Ein Wert kann nur richtig oder falsch sein. Wenn der Wert hält, was er verspricht, dann macht uns dieser Wert, diese Einstellung, diese Überzeugung zufriedener und glücklicher.

Das Problem dabei ist die Möglichkeit, dass wir uns irren können. Nicht alles, was glücklich machend erscheint, ist es auch. Das kann in die eine und auch in die andere Richtung laufen. Wenn wir beispielsweise unsere Glückseligkeit von einem Lottogewinn erwarten, da kann ich aus eigener Erfahrung berichten, dass ein hoher, plötzlicher Geldgewinn den Empfänger nicht unbedingt glücklich gemacht hat. Ja, das stimmt schon: Geld zu haben beruhigt. Keine Schulden mehr haben, wenn völlig egal ist, wie und wo der Schweizer Franken hinsichtlich eines möglichen Kredits steht, man sich alles kaufen kann, was man will. Aber kann man Glück kaufen? Definitiv nein. Das kann man nicht. Anfangs sind die frischgebackenen Millionäre oder die braven Erben fassungslos vor Freude. Aber wenn man das eine Weile beobachtet hat, dann kommt die Erkenntnis, dass – komischerweise vor allem »Neureiche«, also Gewinner oder Erben – noch nie selbst irgendetwas geleistet haben oder weitergebracht haben (außer den Lottoschein ausgefüllt zu haben oder Tochter/Sohn gewesen zu sein). Sie haben keine Aufgabe, keine Verantwortung, kein Gefühl des Gebrauchtwerdens. Sie sind halt reich. Bei einigen Reichen, die ich besser kenne, sehe ich wenig Lebenssinn, wenig Erfüllung und Zufriedenheit. Du merkst schon, dass eine Spur von Neid in mir aufkeimt, denn finanziell völlig unabhängig zu sein, das wär schon was. Meinen Lebenserfolg definiere ich aber schon gezwungenermaßen nicht über Geld. Und das dürfte die richtige Entscheidung sein.


Viele Philosophen sind sich in einer Sache einig: Dinge, von denen wir uns Lebensglück versprechen und erhoffen, enttäuschen uns häufig und machen uns nicht glücklich. Schon Sokrates meinte, dass wir Menschen aufwachen sollten aus unseren falschen Glücks- und Wertvorstellungen. Er war überzeugt davon, dass ein nicht hinterfragtes Leben nicht lebenswert ist, weil ein ungeprüftes Leben nicht glücklich machen kann. Wir müssen über unser Leben nachdenken, wenn wir das Glück nicht einfach dem Zufall überlassen wollen.7

Der Erfolg im Leben, im persönlichen Bereich, im Privatleben, im Berufsleben ist Einstellungssache. Und in diesem Zusammenhang glaube ich ganz fest an die eigene Grundeinstellung. Ich meine damit die Frage: Wie bin ich mir gegenüber eingestellt, wie geht es mir im Umgang mit Veränderungen, mit schwierigen Situationen und Krisen? Die Kernfrage ist: Mit welcher (Grund-)Einstellung gehe ich durchs Leben? Bin ich positiv drauf, optimistisch oder bin ich eine Schwarzseherin, negativ und deprimiert? Interessant ist auch die Beantwortung von Fragen wie: Wie geht es mir mit mir? Was tue ich mir Gutes und auch Schlechtes an? Wie sehe ich meine private Lebensrolle, meinen Beruf?

Die entscheidende Frage ist: Wie steht es um meine »Ich-Rolle«? Hast du nicht auch manchmal das Gefühl, dass manche Menschen in jeder Lebenslage auf die sogenannte Butterseite des Lebens gefallen sind? Dass ihnen scheinbar alles zufällt? Ich sage dir aus eigener Erfahrung, dass ich nicht an »Zu-fälle« glaube. Es fällt dir nichts zu, es passiert, weil es passieren muss! Falls du jetzt die Stirn runzeln solltest: Ich bin kein Esoteriker. Wobei auch dieser Bereich (Lebens-) Hilfsmittel und Unterstützungen anbietet, die man nicht von vorneherein ablehnen sollte. Alles, was dir hilft, was der Hebung, der Steigerung deiner Lebensqualität dient, solltest und darfst du dankbar annehmen. Zurück zu den »Butterseitenmenschen« bzw. zu uns. Wir wissen auch, dass es andere gibt, die Gegenteiligen – jene, die an sich zweifeln, die immer hadern, die entscheidungsschwach, unsicher sind, die durchs Leben taumeln und sich wie ferngesteuerte Roboter bewegen.


Ein selbstwirksamer, stabiler Mensch

sieht sich nicht in der Opferrolle, sondern schöpft

Selbstvertrauen aus den eigenen Kompetenzen.

In diesem Zusammenhang sollten wir uns den Begriff »Selbstwirksamkeit« bewusst machen. Was ist das? Wenn du über die Fähigkeit zur Selbstwirksamkeit verfügst, dann hast du einen unverrückbaren Glauben daran, dass du die unterschiedlichsten Herausforderungen bewältigen kannst. Du hast Selbstvertrauen, bist stabil und fühlst dich sicher. Dann bist du in Balance. Das klingt doch schön, oder? Faktum ist: Wenn du selbstwirksam bist, dann gestaltest du, dann bist du die Macherin, die Regisseurin deines Lebens, und bitte verwechsle das jetzt nicht mit Egoismus. Ein selbstwirksamer, stabiler Mensch sieht sich nicht in der Opferrolle, sondern schöpft Selbstvertrauen aus den eigenen Kompetenzen.

Ich möchte dir im Folgenden einige Tipps und Tricks verraten, die mir geholfen haben, selbstwirksamer zu werden. Begonnen hat das Ganze vor vielen Jahren, als ich meine Rolle(n) noch spielen musste. Zu einer Zeit, in der ich mich häufig schwach fühlte, oft niedergeschlagen war, immer auf die anderen gehört habe und in der Folge auch meistens das getan habe, was sie von mir erwartet haben. Ich war alles andere als stabil, selbstsicher oder gar in Balance. Wobei mir das mit der Balance ein wenig suspekt ist, ich habe das Leben ganz gern bewegt und mit Aufregung verbunden, dann wird mir nicht fad …


Ich spielte also eine Rolle – nach außen psychisch und physisch sowieso stark, bestimmend, forsch, entscheidungswillig. In der Realität, in meinem Inneren, sah es anders aus, aber das konnte und wollte ich nicht zugeben. Stell dir vor, ein relativ junger Mann in einem exponierten Beruf, der »Skilehrertyp aus den Alpen«, verletzlich und sensibel – das geht gar nicht. Männer müssen stark sein, sie sind die Retter des Universums! Sensibel? Schwächen zugeben? Nein, unmöglich. Aber was erzähle ich dir über unser gegenseitiges Rollenbild … Wir werden es heute zumindest nicht ändern und deshalb widmen wir uns jetzt unserer Selbstwirksamkeit.

Ein wichtiger Punkt für mich war, zumindest selbstsicher aufzutreten, privat und beruflich. Also körperlich. Und das kann man sich angewöhnen, dass die Außenwelt dir nicht schon auf hundert Meter ansieht, wie es dir geht, wie du dich fühlst, was du empfindest. Du musst niemandem erzählen, wie es dir geht, in diesen Fällen ist »Schweigen« tatsächlich Gold. Glaube mir, auch ich habe in Lebensphasen, in denen es mir dreckig ging, viel zu vielen Leuten meine Gefühle, Gedanken und Empfindungen anvertraut. Diese Offenheit wird eines Tages auf dich zurückfallen. Daher halt einfach den Mund.

Außenwirkung – der erste Eindruck ist der beste! Oder wie der Volksmund sagt: »Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance.« Das hat schon etwas, ich meine damit keine Vorstellungsgespräche oder etwas in Richtung Karriere, ich denke an gewöhnliche Treffen mit Freunden, Verwandten, Bekannten, Arbeitskollegen usw. – es geht um deine Wirkung, um deinen Auftritt. Was ist dabei wichtig? Erstens deine Körperhaltung, deine Körpersprache, dein Händedruck, dein Augenkontakt, deine Kleidung, dein Geruch und vor allem deine Stimme. Wenn du bei einem Treffen, einem Auftritt nervös dahinfiepst oder piepst wie ein Vöglein, dann wirst du nichts erreichen. Weder für dich, noch für deine Sache, klar? Du kannst die Parameter Sprache, Händedruck, Augenkontakt halten, üben. Und zwar vor dem Spiegel. Das beginnt beim Zähneputzen in der Früh, und komm mir jetzt bitte nicht mit dem schwachen Argument »Ich hab keine Zeit, vor dem Spiegel meine Haltung zu üben …« Mach es einfach, es wird dich weiterbringen. Versprochen.

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