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Zeitplanung ist die halbe Miete
Оглавление»Zeitmanagement« ist ein Begriff, den ich früher nur aus dem – nomen est omen – Managementbereich kannte. Ich dachte irrtümlich, dass »Zeitmanagement« nur etwas für die Gescheiten, für die Mächtigen sei, die viele Terminkalender und Planer haben und sich ihre Zeit genau einteilen müssen, oder anders, deren Zeit eingeteilt wird. Das dachte ich. Und das war und ist ein schwerer Irrtum. Wir alle müssen bzw. sollten unsere kostbare, uns zur Verfügung stehende Zeit einteilen und, vor allem unter Rücksichtnahme auf uns, (ver-)planen. Die Zeit(ver)planung hat mir nicht nur in meinen dunklen Zeiten geholfen, sondern ich betreibe sie mittlerweile geradezu lustvoll, weil ich über jede Minute meines Lebens entscheiden kann. Ich entscheide, womit, mit wem etc. ich meine (stetig) ablaufende Lebenszeit verbringe, genieße, vergeude, verprasse und erlebe. Das ist einzig und allein meine Entscheidung. Und wenn du jetzt sagst: »Nein, das funktioniert nicht!«, dann solltest du dir überlegen, ob du gestaltest oder ob das andere in deinem Leben tun. Aber darüber habe ich schon so oft geschrieben, darüber spreche ich so häufig, diese Entscheidungsfindung liegt bei dir.
Über den Großteil deiner Zeit kannst du entscheiden – vielleicht weißt du es noch nicht … Natürlich ist es mühsam und mit Aufwand verbunden. Das Besorgen eines Zeitplaners ist nicht aufwändig – aber die Verplanung, das Ausfüllen, das Befüllen deines Zeitplaners, deines Kalenders erfordert Konzentration, Aufmerksamkeit und Energie. Weil, vielleicht kennst du das ja auch aus deinem Leben: Ja sagt man relativ schnell, man wird unter Druck gesetzt, Ja oder Nein? Egal wozu: die Geburtstagfeier einer Freundin (vielleicht ist sie ja doch nur eine Bekannte …), das Fest bei Tante Bertha, meistens Termine, die weit weg scheinen, es ist in drei Monaten erst soweit etc. Ich verrate dir nichts Neues: Der Tag des (zugesagten) Termins kommt und dann musst du deine Planung einlösen, deine Zusage realisieren.
Zusagen müssen nicht sofort, nicht in der Minute erfolgen. Überlege dir in Ruhe, ob du etwas tun willst, ob du bei jedem Fest dabei sein musst oder nicht. Es ist durchaus legitim und erlaubt, dankend abzulehnen. Die Begründung könnte lauten: »Ich habe einen Termin.« Und zwar hast du einen Termin mit dir selbst. Das musst du nicht verraten. Du stehst nicht permanent unter einem Rechtfertigungsdruck, egal um wen es sich handelt. »Ich habe einen Termin!« Das reicht. Ich habe diesen Fehler oft gemacht und mich meistens gerechtfertigt – manchmal passiert mir das heute noch. Ich sage viel zu schnell ja oder sage zu, etwas zu tun, irgendwo hinzugehen, etwas zu unternehmen. »Ja, gerne, das wird sicher fein!« Vielleicht in meiner Vorstellung, weil es noch so weit weg scheint … Aber die Zeit vergeht schnell, wie du weißt. Also überlege, schlafe darüber und entscheide dann.
Ein erster Tipp in diesem Buch hat mit deinem persönlichen Zeitmanagement zu tun und ist ein ganz simpler: Ich möchte, dass du dir einen Zeitplaner besorgst. Nein, es ist nicht dein Handy, nicht dein PC, sondern es ist ein Zeitplanbuch, welches du händisch »befüllst«. Ein Terminkalender, ein Buch, in das du deine Termine handschriftlich einträgst. Und wir reden nicht nur von deinen beruflichen Terminen, sondern ich meine vor allem deine privaten Termine, ich denke an die »Termine« mit dir! Zum Beispiel: Du hast dir nach langer Zeit endlich wieder eine Massage ausgemacht oder eine Kosmetikbehandlung etc. – das solltest du in deinen Kalender eintragen. Und zwar mit dem nötigen Zeitpuffer, den du brauchst, um dorthin zu gelangen und zurück. Es ist ganz wichtig, Zeitpuffer einzuplanen. Dein persönliches Zeitplanbuch sollte dir Platz bieten, also groß genug für alle deine Vorhaben, Termine, Ziele und Wünsche sein – und es sollte auch weit mehr als »nur« ein Terminkalender sein. Deine Aktivitäten, deine Listen finden darin Platz, deine Prioritäten, die Zeitdauer und Zielsetzungen der Aufgaben, die du selbst erledigen oder delegieren willst.
Merke:
die wichtigsten Termine sind jene mit dir.
Entscheidend ist, dass du nicht Prioritäten für das setzt, was da alles auf dem Terminplan steht, sondern dass du für deine Prioritäten Termine festlegst. Es gibt einzuhaltende Termine in deinem Leben, die scheinbar alles blockieren: deine Arbeitszeit beispielsweise, daran geht kein Weg vorbei. Im Privatleben tust du dir mit einer Planung vielleicht schon leichter. Hast du Verwandte, Bekannte, Freunde, die auch immer über Zeitmangel (vor allem sich selbst gegenüber) klagen? Möglicherweise könnte man sich arrangieren, u.a. was die Kinderbetreuung, Freizeitaktivitäten, Einkäufe etc. betrifft? Merke: die wichtigsten Termine sind jene mit dir. Du kannst gerne meinen Trick übernehmen und diese persönlichen Termine mit Codenamen versehen: SAU für Sauna (ich habe es immer noch nicht geändert), FIT (für Fitnesscenter), JOG für Laufen – an und für sich Abkürzungen … Prinzipiell hoffe ich zum einen, dass niemand deinen Terminkalender in die Hand nimmt und darin schmökert, und andererseits kannst du diverse Vorhaben kodieren. KOS für Kosmetik oder FP für Fußpflege … Kein Mensch wird herausfinden, was du meinst.