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TIPP 6: STABIL UND SELBSTSICHER AUFTRETEN

° Du stehst wieder aufrecht vor dem Spiegel.

° Dann richtest du deinen Blick nach vorn und konzentrierst dich darauf!

° Schau ab jetzt deinem Gegenüber – egal wer es ist (jetzt bist du es …)

° – direkt in die Augen und lass dich nicht verunsichern.

° Dehne die Zeitspanne, in der du anderen in die Augen schaust, aus. Anfangs ist das vielleicht schwer auszuhalten, aber du kannst und wirst das üben!

° Gewöhne dir ab sofort auch einen selbstsicheren, festen Händedruck an (nicht zu fest, Menschen, die dir fast die Hand zerquetschen, leiden meistens unter einem mangelnden Selbstbewusstsein. Wir kennen ja unsere Pappenheimer …).

Es geht um deine Wirkung, um dein Auftreten, und noch einmal: egal, ob in guten oder schlechten Zeiten. Es muss nicht jeder merken und gleich erkennen, wie es dir geht, in welchem seelischen Zustand du dich befindest. Das macht viel mit dir und auch mit den anderen, du wirst sehen.

Trennung, Verlust, Neubeginn

Eine Trennung, der Verlust eines Menschen, ist schmerzhaft. Ob eine Partnerschaft in die Brüche gegangen ist oder ein dir nahestehender Mensch gestorben ist, beides kann uns aus der Bahn werfen und unser Leben aus den Fugen geraten lassen. Die schwierigste Phase des Verlustes ist zumeist der Beginn, wenn »es« frisch ist, da denken wir beinahe ständig an die geschehene Veränderung, an den Verlust. Der scheinbar oder tatsächlich geliebte Mensch fehlt uns permanent. Wie heißt es so treffend: »Die Zeit heilt Wunden.« Aber in der Akutphase ist dieser Spruch überhaupt kein Trost. Wobei, und vielleicht tröstet dich das ein wenig und du kennst es auch aus deiner eigenen Lebenserfahrung: Diese Momente werden weniger und irgendwann, nach einigen Monaten oder manchmal auch erst nach Jahren, werden die Gedanken an den Verlust seltener.

Ich habe dieses Gefühl, dass der Schmerz über den Verlust mit der Zeit kleiner und reduzierter wird, auch schon öfters erleben müssen. Langsam aber sicher kehrt wieder so etwas wie Stabilität ein. Damit meine ich nicht »Normalität« – die kommt nie wieder. Nie wieder wird es so sein, wie es einmal war. Die Zeit vergeht und das Leben geht unweigerlich weiter. Und dennoch taucht der Verlust des geliebten Menschen immer wieder auf, auch nach Jahren. Ganz plötzlich ist die Erinnerung wieder da. Die Auslöser dafür sind vielfältig: ein Musikstück, das man sich mit dem verlorenen Menschen gemeinsam angehört hat, Situationen, die mit diesem Menschen in Verbindung gebracht werden, Urlaubserinnerungen, oder ein Jahrestag jährt sich. Der Todestag der Mutter, des Bruders oder der Geburtstag des Ex-Partners.


Die Frage ist, wie wir mit diesen schmerzhaften Erinnerungen umgehen können. Die meisten von uns wollen solche Erinnerungen vermeiden und am liebsten gar nicht bewusst an den Verlust erinnert werden. Meistens funktioniert das auch – wir machen mit unserem Alltag weiter, nehmen Termine wahr. Wir wollen die wehmütigen Gefühle, die mit solchen Erinnerungen verbunden sind, nicht spüren. In den meisten Fällen werden wir diese belastenden Gefühle nämlich nicht richtig los. Häufig jedoch wird der Druck zu groß und schmerzhafte Gefühle erwischen uns unwahrscheinlich stark und intensiv. Das fühlt sich dann lähmend und kräfteraubend an, unsere Energie wird weniger, wir beginnen vor allem in der Nacht »darüber« nachzudenken und es beginnt das unheilvolle Spiraldenken.

Wenn wir jedoch diesen Erinnerungen erlauben, präsent zu sein, und wenn wir unsere Gefühle zulassen, dann werden sie ein Teil von uns und wir empfinden sie nicht mehr als Verfolger und als Störer. Ich bin überzeugt davon, dass auch in unseren traurigen Erinnerungen eine Riesenchance für uns steckt. Wir können und werden in der Bandbreite unserer Erinnerungen viel mehr entdecken als nur das Negative, das Traurige und Belastende unseres Verlustes.

Blickwinkel ändern

Wenn du jetzt denkst, das hilft doch alles nichts, was schreibt denn der … Vielleicht hast du Gedanken wie »Mir tut es nur weh, mich an früher zu erinnern. Dieser Mensch fehlt mir jeden Tag. Mich an ihn/sie und die Zeit mit ihm/ihr zu erinnern, tut zu sehr weh. Ich will diese ganzen Gefühle nicht.« Du hast absolut recht – natürlich schmerzt es, sich zu erinnern.

Das Leben funktioniert nicht

im Konjunktiv.

Kennst du auch Situationen, in denen die sonderbaren und nicht befriedigenden »Selbstmitleids-Gedanken« auftauchen? »Hätte ich doch, wäre das nicht, wenn ich das damals nur gewusst hätte …« Schluss damit. Vergiss es. Das Leben funktioniert nicht im Konjunktiv. Es kann so nicht funktionieren – schon gar nicht zu deinen Gunsten. Wenn wir Belastendes, Lähmendes, Blockierendes und Trauriges auf Dauer immer nur vor uns herschieben, dann werden wir es irgendwann einmal, rein zeitlich bedingt, weniger spüren. Aber es werden auch die positiven Gefühle verschwinden, das Gute, das Erfüllende, das Freudvolle und Schöne. Genauso wird aber auch das Gefühl für Schönes und Freudvolles verschwinden. Freude und Dankbarkeit haben in der Folge keine Chance mehr.

Auch Nicole Alps, Redakteurin und Persönlichkeitsentwicklerin bei der von mir sehr geschätzten und gescheiten Plattform »Zeit zu Leben« meint: »Wenn Sie sich immer wieder gezielt Ihren Erinnerungen stellen und auch diesen Perspektivenwechsel hin auf das Positive wagen, dann werden Sie nach und nach mit Dankbarkeit statt mit Schmerz auf die Vergangenheit schauen. Sie werden die Erinnerung an diesen Menschen niemals verlieren. Das sollen Sie auch nicht. Aber Sie dürfen dankbar sein, für das, was Sie miteinander erlebt haben und was Ihnen dieser Mensch gegeben hat. Und Frieden schließen mit dem, was passiert ist.«9

Nur keine Krise

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