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Fazit

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In diesem Kapitel ging es um eine genauere Prüfung des Schritts von den wissenschaftlichen Erkenntnissen hin zu einer ersten Antwort auf die Leitfrage, ob wir angesichts des Klimawandels eigentlich überhaupt etwas tun müssen. Für viele liegt dieser Schritt sehr nahe: Angesichts der Konsequenzen des Klimawandels sind wir verpflichtet, etwas dagegen zu unternehmen und Klimaschutz zu leisten. Einige Leute ziehen diese Schlussfolgerung allerdings nicht; sie leugnen, dass Klimaschutz moralisch gefordert ist. Dieses Leugnen kann ein Leugnen der Grundlage der Klimaschutzpflicht (der Klimawandel als moralisches Problem), ein Leugnen des Adressaten der Klimaschutzpflicht (die heutige Generation) oder ein Leugnen des Inhalts der Klimaschutzpflicht (Klimaschutz statt Anpassung) sein. In diesem Kapitel haben wir die erste Variante des Leugnens etwas genauer betrachtet und untersucht, welche verschiedenen Gründe man für die Behauptung, der Klimawandel sei gar kein moralisches Problem, eigentlich anführen könnte. Dabei hat sich herausgestellt, dass letztlich keiner dieser Gründe überzeugend ist (vgl. Argumente-Box 1). In den folgenden beiden Kapiteln wollen wir untersuchen, was es mit der zweiten und dritten Variante des Leugnens auf sich hat.

Argumente-Box 1: Leugnen der Grundlage der Klimaschutzpflicht

Die erste Variante, eine allgemeine Pflicht zum Klimaschutz zu leugnen, bezweifelt, dass es überhaupt eine Grundlage für eine solche Pflicht gibt – dass also überhaupt ein moralisches Problem vorliegt, auf das irgendjemand irgendwie reagieren müsste. Es gibt vier Gründe, warum man dieser Ansicht sein könnte:

1. Einwand: „Den Klimawandel gibt es nicht.“ – Entgegnung: Das widerspricht den wissenschaftlichen Erkenntnissen.

2. Einwand: „Der Klimawandel ist nicht vom Menschen verursacht; wir waren es nicht.“ – Entgegnung: Auch das widerspricht den wissenschaftlichen Erkenntnissen.

3. Einwand: „Der Klimawandel hat nicht nur schlechte Seiten.“ – Entgegnung: Die guten Seiten überwiegen die schlechten nicht; zudem muss man gravierend Schlechtes manchmal auch dann vermeiden, wenn man damit noch größeres Gutes erreichen könnte.

4. Einwand: „Wir können den Klimawandel gar nicht mehr vermeiden; es ist schon zu spät.“ – Entgegnung: Das ist falsch; es ist nicht zu spät, um den gefährlichen Klimawandel zu vermeiden; und selbst wenn es zu spät wäre, müssten wir den Schaden immer noch so klein wie möglich halten.

Ethik des Klimawandels

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