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|112|Gott hat einen Namen oder: Gott ist kein Gattungsbegriff

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In Ex 3,14Ex 3,14 antwortet Gott auf die Frage des Mose, was denn sein Name sei: „Ich werde sein, der ich sein werde“ – oder auch mit „Ich-bin-da“ zu übersetzen. Im Hebräischen steht hier das JHWH – kein Gottesbegriff, sondern ein Name. Damit ist ein Grundzug des Gottesverständnisses in der gesamten Bibel beschrieben: Der Name ist entscheidend – für Israel bis heute ein heiliger Name. Deutlich wird das in der Punktierung des Gottesnamens im AT. Überall dort, wo JHWH geschrieben steht und „Jahwe“ als Aussprache zu erwarten ist, deuten die für die Vokale stehenden Punkte „Adonai“ an (=„mein Herr“). Damit wird deutlich: Immer da, wo im AT und auch im NT von „Gott“ die Rede ist, geht es nicht um einen Sonderfall der Spezies Gott – Gott ist vielmehr der eine, der sich zu erkennen gegeben hat und dem alleine zu dienen ist. Wenn einmal andere Götter in den Blick kommen (etwa im ersten Gebot [Ex 20,3Ex 20,3] oder auch bei Elia [1 Kön 181 Kön 18]), stehen diese nie auf einer Ebene mit dem einen Gott – es sind letztlich kraftlose und „schweigende Götter“[2], die Israel nicht helfen können. Wenn man also dem biblischen Gottesverständnis folgt, wäre es unpassend, zuerst einen Gottesbegriff mit bestimmten Eigenschaften (wie etwa: „ein“ Gott ist allwissend, allmächtig etc.) zu konstruieren, um diesen dann ungebrochen auf „Ich-bin-da“ zu übertragen.

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