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Wichtige Kontexte

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Im Folgenden wird weniger die Fülle theologischer Bezüge der Schöpfungsthematik reflektiert (z.B. Christologie, Eschatologie, Soteriologie, Theodizee, Schriftlehre), vielmehr wird auf zwei wesentliche lebensweltliche Kontexte |122|eingegangen, die gegenwärtig aus didaktischen Gründen von großer Relevanz sind: Kreationismus einerseits und Szientismus andererseits.

Kreationistisches Denken hat in den letzten Jahren auch im deutschen Kontext eine nicht absehbare Aktualität erhalten.[11] Kreationisten verstehen Gen 1 als biblischen Konkurrenzbericht zu naturwissenschaftlichen Welt- und Lebensentstehungstheorien und versuchen diesen pseudonaturwissenschaftlich zu beweisen. Der (natur-)wissenschaftliche Anspruch des Kreationismus wird u.a. durch das „Institute for Creation Research“ (ICR) in der Nähe von San Diego herausgestellt. Im Grunde genommen liegt hier ein doppelter Kategorienfehler vor. Theologisch unzureichend wird Gen 1 als Tatsachenbericht von der Welt- und Lebensentstehung verstanden, naturwissenschaftlich unzureichend steht das Ergebnis aller wissenschaftlichen Untersuchungen von vornherein fest: Es kann nur wahr sein, was in Übereinstimmung mit dem biblischen ‚Schöpfungsbericht‘ als Gottes Wort steht.

Im Kontext einer von Naturwissenschaft und Technik geprägten Lebenswelt finden des Weiteren szientistisch orientierte Sachbücher wie R. Dawkins’ ‚Der Gotteswahn‘[12] eine breite Leserschaft. Der szientistische Charakter dieses Bestsellers tritt dadurch hervor, dass die Kultur evolutionstheoretisch durch natürliche Selektion der Meme erklärt wird, ohne dass eine differenzierte Auseinandersetzung mit Kulturtheorien als notwendig erachtet wird.

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