Читать книгу Autismus-Spektrum-Störungen im Erwachsenenalter - Группа авторов - Страница 14

1.4 Asperger-Syndrom, hochfunktionaler Autismus und Autismus-Spektrum-Störungen

Оглавление

Autistische Syndrome finden zunehmend Beachtung und Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit und den Medien. Dies ist vor allem sogenannten hochfunktionalen Autisten zu verdanken, d.h. Menschen, die trotz ihrer Behinderung durch die Symptomatik aufgrund ihrer Talente und besonderen Begabungen im Leben oft außergewöhnliche Leistungen vollbringen. Bis vor wenigen Jahren meinte der Begriff „hochfunktionaler Autismus“ in Abgrenzung zum Asperger-Syndrom diejenigen Personen, die bei vorliegendem Kanner-Syndrom eine mindestens durchschnittliche kognitive Entwicklung zeigten. Heute hat sich im Alltag ein Sprachgebrauch verbreitet, nach dem der Begriff Asperger-Syndrom oft synonym mit „hochfunktionalem Autismus“ verwendet wird. Das führt nicht selten zu Begriffsverwirrung. Gleichzeitig werden die Begriffe frühkindlicher Autismus oder Kanner-Autismus gelegentlich gleichbedeutend mit „Autismus verbunden mit geistiger Behinderung“ benutzt.

Dies trifft aber schon nach den Klassifikationsregeln von ICD-10 und DSM-IV nicht zu. Denn wie aus Tabelle 1 hervorgeht, ist das differenzierende Kriterium der Spracherwerb bis zum 3. Lebensjahr. So können frühkindlich autistische Menschen durchaus hochfunktional und überdurchschnittlich intelligent sein und umgekehrt Menschen mit Asperger-Syndrom auch an einer geistigen Behinderung leiden.

Gerade wenn die Diagnose nicht in der Kindheit, sondern erst retrospektiv im Erwachsenenalter gestellt werden soll, ist es zudem oft sehr schwer, sicher festzustellen, ob bis zum 3. Lebensjahr ein Spracherwerb tatsächlich stattgefunden hat oder nicht. Auf die Besonderheiten und besonderen Schwierigkeiten bei der Diagnose hochfunktional-autistischer Syndrome wird im Kapitel I.3 detailliert eingegangen.

Autismus-Spektrum-Störungen im Erwachsenenalter

Подняться наверх