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Unterschiedliche Sichtweisen: Die Experten und die interessierte Öffentlichkeit

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Die intensive Forschungsaktivität, die sich im Verlauf der letzten fünfzig Jahre auf nahezu jedem Spezialgebiet der Kreuzzugsgeschichte entfaltet hat, ist nicht zuletzt das Ergebnis eines überaus starken Wachstums der Zahl der daran beteiligten Forscher. So gab es, um nur ein Thema beispielhaft herauszugreifen, im Jahr 1960 wahrscheinlich kaum mehr als zwanzig Experten auf dem Gebiet der Ritterorden. Zu einem unlängst veröffentlichten Dictionnaire européen des ordres militaires au Moyen Âge hingegen haben sage und schreibe 238 Autoren beigetragen! (Eine beachtliche Zahl, selbst wenn nicht alle tatsächlich Experten für die Geschichte der Ritterorden waren.) Zugleich hat sich aber auch eine Kluft aufgetan zwischen den forschenden Spezialisten und einer interessierten Öffentlichkeit, deren traditionelle Sicht der Kreuzzüge in der letzten Zeit vom Aufstieg des Dschihadismus sunnitischer Prägung bestärkt worden sein dürfte. Wenn nun also die Historiker die hergebrachte Meinung verwerfen, das Phänomen der Kreuzzüge sei allein unter Berücksichtigung der Ereignisse in der Levante während des Hochmittelalters zu beschreiben, und sich stattdessen der Vorstellungswelt und den Absichten der Kreuzfahrer zu stellen beginnen, so machen sie bald die Erfahrung, dass ihre eigenen Vorstellungen von der Wirklichkeit der Kreuzzüge mit denen fast aller anderen ihrer Mitmenschen im Widerstreit stehen. Das entwertet jene neuen Ansätze jedoch keineswegs, und so ist es eine Absicht des vorliegenden Buches, seine Leserinnen und Leser mit ihnen bekannt zu machen.

Die Kreuzzüge

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