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Rache ist süß

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Eleonore zog sich nach Poitiers zurück, wo auch ihr Lieblingssohn Richard (Löwenherz) als künftiger Herzog von Aquitanien aufwuchs. Um 1170 entschloss sich Heinrich II., seine Nachfolge zu regeln und die künftige Herrschaft über das Angevinische Reich aufzuteilen. Heinrich (1155–1183) sollte später einmal König von England werden sowie Herzog von Anjou und der Normandie. Richard (1157–1199) würde der Erbe von Aquitanien sein und Gottfried (1158–1186) die Bretagne übernehmen. Für Johann (1167–1216), den Jüngsten, blieben nur ein paar unbedeutende Randgebiete übrig, was seinen Namen „Johann Ohneland“ hinreichend erklärt.

Freilich handelte es sich nur um eine nominelle Herrschaftsteilung, denn Heinrich II. wollte sich lediglich für alle Fälle absichern und dachte überhaupt nicht daran, auch nur ein Stückchen Macht an die Söhne abzutreten. Doch je älter die Prinzen wurden, desto mehr litten sie unter der selbstherrlichen und übermächtigen Persönlichkeit ihres Vaters und suchten zunehmend die Nähe zu Mutter Eleonore. Das war der gedemütigten Königin nur allzu recht. Selbstverständlich bestärkte sie ihre Söhne in dem Wunsch, an der Herrschaft teilhaben zu wollen und stachelte sie gegen den königlichen Vater auf. Infolgedessen schlossen sich die drei ältesten 1173 zusammen, um Heinrich II. durch ein Komplott vom Thron zu stürzen. Der Aufstand war anfangs erfolgreich, brach aber bald in sich zusammen. Heinrich II. allerdings wusste, dass Eleonore die eigentliche Drahtzieherin des Komplotts war. Und dafür musste sie büßen. Von nun an wurde sie unter strengste Bewachung gestellt, sodass sie sich bis zum Tod Heinrichs II. im Jahre 1189 nicht mehr frei bewegen konnte.

Damit war der Familienfrieden jedoch keineswegs wiederhergestellt. Der wunderbare Spielfilm Der Löwe im Winter mit Katherine Hepburn und Peter O’ Toole in den Hauptrollen greift die Atmosphäre, die damals am englischen Königshof herrschte, in eindrucksvoller Weise auf – eine scheußliche Mischung aus Rachsucht, Neid, Machtgier und Intrigen. Nach dem vorzeitigen Tod Heinrichs des Jüngeren 1183 etwa musste die Thronfolge neu geregelt werden, und weil jetzt alle drei noch lebenden Söhne nach der Krone griffen, wobei sich Eleonore hinter Richard stellte, und Heinrich II. seinen jüngsten Sohn Johann favorisierte, war die Königsfamilie heillos zerstritten.

Letzten Endes kam es aber so, wie es sich Eleonore gewünscht hatte. Nach dem Tod Heinrichs II. – auch Gottfried starb bereits 1186 – wurde Richard Löwenherz neuer König von England.

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