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Neue Liebe Anne Boleyn

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Nach Marias Geburt und weiteren vorzeitig zu Ende gegangenen Schwangerschaften ließ das Interesse Heinrichs VIII. an seiner Gemahlin Katharina spürbar nach. Nach Aussage des französischen Königs Franz I. soll die gebürtige Spanierin, die inzwischen auf die Vierzig zuging, auch „rundlich, alt und unförmig“ geworden sein. Und während Heinrich noch voller Vitalität war, hatte Katharina durch die zahlreichen Fehlgeburten, die enttäuschten Hoffnungen und Erwartungen, sichtlich an Lebensfreude eingebüßt. An Vergnügungen jeglicher Art hatte sie kein Interesse mehr, sie zog sich stattdessen immer mehr zurück und fiel der Hofgesellschaft nur noch durch ihre tiefe Frömmigkeit auf.

Heinrich VIII. sah sich derweil unter den hübschen Hofdamen um, die es meist als besondere Auszeichnung betrachteten, wenn ihnen der König auch im Schlafgemach seine Gunst erwies. Eine jedoch weigerte sich hartnäckig, dem drängenden Werben des Monarchen nachzugeben: die aparte Anne Boleyn (1501 oder 1507–1536), in die sich Heinrich 1526 Hals über Kopf verliebte. Anne bezauberte den Monarchen nicht nur durch ihre äußeren Vorzüge, die dunklen Augen und rötlichen Haare, sondern auch und vor allem durch ihr lebhaftes Temperament, durch Witz und Charme, den Heinrich bei seiner Gemahlin inzwischen schmerzlich vermisste. Doch Anne war keineswegs bereit, das Bett mit dem König zu teilen, jedenfalls nicht ohne gültigen Trauschein. Das kann ein besonders raffinierter Trick von ihr gewesen sein, ganz auszuschließen ist aber auch nicht, dass Anne tatsächlich moralische Bedenken hatte. Doch ganz gleich – Heinrichs Leidenschaft war entfacht. Er schrieb ihr glühende Liebesbriefe, in denen er versicherte, sein Herz gehöre nur ihr allein, doch Anne wollte ihn einfach nicht erhören. Es gab nur eine Möglichkeit, zum Ziel zu gelangen: Heinrich musste Anne Boleyn heiraten.

Gefährliche Verwandtschaft

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