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1951–1952|EMW R 35/2 Rechtsstreit um den Fahrzeugnamen

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Rarität: Eine R 35/2 mit Handschaltung; später wurde auch sie mit Fußschaltung geliefert.

Die Sowjets hatten schnell begriffen, dass sich mit dem BMW-Export Geld verdienen ließ. Motorräder (und Autos) aus Eisenach verkauften sich gut und brachten harte Devisen aus dem Westen! So kam es, dass BMW (Bayern) gegen BMW (Thüringen) klagte, also gegen das ehedem eigene Filialwerk. Indirekt, denn vor der ostdeutschen Justiz wären die Chancen der Bayern begrenzt gewesen. Sie klagten gegen den westdeutschen Importeur, er dürfe das Markenzeichen nicht länger vertreiben. Der Düsseldorfer Vergleich untersagte dann auch genau dies, gestattete aber, das Markenzeichen in Ostdeutschland weiter zu verwenden. Daran hatte der Awtowelo-Betrieb kein Interesse, denn der Export von BMWs wäre damit beendet gewesen. Der Thüringer Betrieb änderte den Namen und setzte die Produktion unter der Bezeichnung „Eisenacher Motorenwerke“ (EMW) fort. Fast gleichzeitig mit dem Prozessausgang erfolgte die Übergabe des Werks in ostdeutsche Verwaltung. Mit verbesserter Elektrik, komfortableren Sitzen und einer hydraulisch gedämpften Teleskopgabel kam die ehemalige BMW nun unter der Typenbezeichnung R 35/2 heraus. Der Auspuff hatte die Form einer Zigarre. Das Hinterrad blieb ungefedert. Anfangs wurde weiter per Hand geschaltet. Erst im Verlauf der Produktion erhielt die EMW R 35/2 eine Fußschaltung. Für die handgeschalteten EMWs, auch für die BMW R 35, gab es später Umrüstsätze, mit denen die Motorräder auf Fußschaltung umgebaut werden konnten.


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