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1969–1978|MZ ES 150/1 Fahrleistungen der nächsthöheren Klasse

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Original: unverkleideter Vergaser

Für die Jugendlichen waren die 150er ein Traum, der sich durch Sparen, Ferienjobs und „Familienkredite“ realisieren ließ: Jugendweihe, Geld gespart, Mo(p)ped gekauft! Die Erwachsenen sahen in den 150ern Motorräder für den Alltag. Erst später begannen alle zu ahnen, welches Juwel die Zschopauer gebaut hatten. Kein anderes deutsches Motorrad hat größere Produktionszahlen erreicht! Aufgrund des Motors und des geringen Gewichtes bot die ES 150/1 Fahrleistungen, die noch ein paar Jahre vorher in die nächsthöhere Leistungsklasse gepasst hätten. Der Motor der „Strich Eins“ hatte 11,5 PS. MZ lieferte die 105 km/h schnelle 150/1 ohne Vergaserverkleidung und ohne Tankzierrat aus. Der Auspuff bekam eine modische Tütenform, das Endrohr war schräg abgeschnitten. Auf dem Tank ersetzte der Schriftzug „Trophy“ die Zierlinien: eine Referenz an die MZ-Erfolge im Motorsport. Bei Reparaturen war es der Materiallage geschuldet, wenn die 150 das Aussehen der 150/1 bekam – und umgekehrt. Ihre Besitzer bedienten sich dessen, was zu haben war. In den ersten Jahren nach der Wende galten die ES 150 wenig. Sie wurden entsorgt, mit Glück nur durch Wegstellen in einen Schuppen. Dort entdeckte Martin Zimmermann seine ES 150/1. Er setzte den Motor fachmännisch in Gang und spendierte ihr neue Bremsen und Reifen. Für ihr originales Aussehen hat er Preise bekommen. Wenn er den Helm abnimmt, hört er die wehmütigen Erinnerungen früherer ES-150-Besitzer.


kein Tankzierrat und der schräg abgeschnittene Auspuff


Typenatlas der DDR-Motorräder und Mopeds

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