Читать книгу Typenatlas der DDR-Motorräder und Mopeds - Peter Böhlke - Страница 23

1967–1972|MZ ES 175/2 Intelligent und vernünftig

Оглавление

Großer Wurf: Die MZ ES 175/2 war eines der intelligentesten Motorräder ihrer Zeit.

Bei ihrem Serienanlauf 1967 erreichte die MZ ES 175/2 eine Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h, eine Steigerung von 10 km/h gegenüber dem Vorgängermodell ES 175/1. Dabei hätte die ES 175 schon als „Strich Eins“ eingestellt werden sollen. Der Grund für das vorübergehende Aus war der hohe Produktionsaufwand im Vergleich zur ES 150. Aber die Fangemeinde hatte den Kalkulatoren von MZ einen gründlichen Strich durch die Rechnung gezogen. Man kann sogar sagen: im Wortsinn. Denn es war ja um die Kosten gegangen. Doch die Fans wussten sehr gut, was an dieser Ausnahme-MZ dran war. Neben der praktischen Familientauglichkeit gab es auch eine ideelle Seite: Die 175er bildeten eine Hubraumklasse, die – wie die 150er – auf dem internationalen Parkett nicht etabliert war. Auch später sollte es in der DDR nie wieder ein Motorrad mit 175 cm3 geben. Die kultivierte ES 175/2 wies alle Merkmale der großen Schwester auf. Die Lagerung des Breitrippenmotors erfolgte mittels zweier Silentblöcke. Der Motor war besser gekühlt und lief mit weniger Vibrationen als bei den Vorgängermodellen. Die Kühlluft trat durch Öffnungen am Steuerkopf ein, floss durch das obere Rahmenrohr in den Ansauggeräuschdämpfer mit Luftfilter, und gelangte von dort in den Vergaser. Die Luft war „gereinigt und beruhigt“, wie Fachleute sagen. Wegen ihres eckigen Scheinwerfers, der mit Tank und Sitzbank in einer Linie lag, gehörte die ES 175/2 zu den „rasenden Taschenlampen“.



Typenatlas der DDR-Motorräder und Mopeds

Подняться наверх