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1962–1969|MZ ES 125 Opfer des Führerscheinrechts

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Serienmäßige ES 125: verkleideter Vergaser, Zigarillo-Auspuff, geschlossene Federbeine

Die ES 125 ersetzte die RT 125. Die Rahmenhälften aus Pressblech verband ein neues Falzverfahren. Es steigerte die Verwindungssteifigkeit. Die Federbeinträger bestanden aus Magnesium. Erstmals kamen eine Lichthupe und ein asymmetrisches Scheinwerferlicht zum Einsatz. Der Motor war eine Weiterentwicklung des Einheitsmotors aus der RT 125/3 und dem Roller SR 59, ausgestaltet mit einem Breitrippenzylinder. Die Kurbelwellenlager schmierte nicht mehr das Öl-Kraftstoff-Gemisch, sondern das Getriebeöl. Das Gemisch konnte auf 1:33 reduziert werden. Weil der rahmenfeste Scheinwerfer, der Tank und die Sitze eine Linie darstellen, erhielt die ES-Baureihe den Spitznamen „Rasende Taschenlampe“. Die ES 125 war in anderen Staaten des Ostblocks beliebt, in Schwellenländern etablierte sie sich gegenüber Motorrädern aus Japan als der unkompliziertere Partner. Private Käufer, die es sich leisten konnten, gaben lieber die rund 200 Mark mehr für die ES 150 aus. Behörden und Betriebe bevorzugten dagegen die preisgünstige ES 125. Aus der Landwirtschaft war sie als Dienstkrad der Brigadiers und Meister nicht wegzudenken. Dort wurden die letzten Modelle erst nach der Wende verschrottet, als die LPG und VEG in Betriebsformen der Marktwirtschaft überführt wurden. Herbert Schmidt aus Wernigerode gelang es, eine dieser ES 125 zu retten. Nachdem er sie restauriert und gefahren hatte, staunte der ehemalige Rennfahrer: „Die Motoren sind richtig bissig!“


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