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1945–1951|BMW R 35 Rettung für das Eisenacher BMW-Werk

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Fahrzeugtreffen: Hinten der Trabi mit Siegfried Hertrampf, auf der BMW R 35 Sohn Andreas

Der Nimbus der Motorrad- und Automobilmarke rettete BMW in Eisenach. Sonst wäre nach dem Krieg das Werk als Rüstungsbetrieb der Demontage anheimgefallen. Doch in einer abenteuerlichen Aktion konnte eine Werksdelegation die Sowjets überzeugen, das BMW-Werk weiterarbeiten zu lassen: Sie übergaben ihnen eiligst zusammengebaute Autos und Motorräder der Marke BMW – und versprachen weitere zu bauen. Die Besatzungsmacht ging auf das Angebot ein. Während des Krieges hatte BMW auch die Motorradproduktion in den Thüringer Wald verlegt; so fertigten die Eisenacher für die Besatzungsmacht 343 R 12 und R 75, bevor die Produktion der R 35 in fünfstelliger Anzahl erfolgte. Erst ab 1949 durfte das Werk ausnahmsweise auch ostdeutsche (Behörden-)Kunden mit dem über 100 km/h schnellen Motorrad beliefern. Gefedert waren nur das Vorderrad mit einer reibungsgedämpften Teleskopgabel und der Sitz mit einer Spiralfeder. Das Hinterrad lagerte ungefedert im Doppelschleifenrahmen. Der Einzylinder saß etwas nach rechts versetzt, direkt darunter befanden sich Kurbel und Kardanwelle. Das Viergang-Getriebe schaltete der Fahrer mit einem Handhebel, der in einer Kulisse auf der rechten Tankseite geführt wurde. Andreas Hertrampf aus Berthelsdorf über seine R 35: „Mit 70 km/h fährt sie sich auf der Landstraße am angenehmsten.“ Weil zum Schalten die rechte Gashand vom Lenker genommen werden muss, bedürfe die Fahrweise einer gewissen Vorausschau und Planung.


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