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Der Kerker

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In einem Kerker, da lebten ein paar Folterknechte, die einen nahmen das Brot, was die Überlebenden so dringend benötigten, die einen nahmen die Decken, welche die Überlebenden so dringend benötigten, die anderen nahmen ihnen die Hoffnung, welche die Überlebenden so dringend benötigten, die einen gaben den Schmerz, welchen die Überlebenden überlebten, die anderen gaben ihnen Trugbilder, welche die Überlebenden überlebten und die letzten gaben ihnen die Chance auf den Tod, welchen die Überlebenden überlebten.

Über allem so dachte man herrsche der Kerkermeister, der sich die Qualen ersann, der eine Philosophie des Schmerzes entwickelte, sich wähnte in seiner angeblichen Wissenschaft, hatte er doch die Körper aller studiert und meinte die Grenzen zu kennen, die einen Menschenkind ertragen könne, die ein Menschenkind nicht verrückt werden lasse, dessen Seele ein Menschenkind nicht schwarz werden lasse, man müsse nur diese Grenzen überschreiten, sodann wäre man erfolgreich.

Doch was er nicht bedachte war, wenn ein Menschenkind in dem Kerker geboren wurde, dass es sich anpassen würde, das das was andere als Schmerz empfanden, für das Menschenkind das Leben war. Eines Tages versuchten die Menschen, die aus Berichten von dem Kind im Kerker gehört hatten, das Kind heraus zu locken, denn das Menschenkind war ein Kind der Knechte und konnte sich frei im Kerker bewegen, erkannte es den Kerker nicht als Kerker, sondern war es sein Zuhause.

Verdorben war dieses Menschenkind und vielerlei Ängste kamen bei den Menschen auf. So entsandten sie ihre Teufelsaustreiber, versuchten aus dem Menschenkind den Teufel auszutreiben, ihre Methoden waren hart, hinterließen Spuren, doch was sie nicht ahnten war, das das was bei anderen gewirkt hatte, den Teufel aus dem Menschenkörper heraus zu treiben, empfand das Menschenkind aus dem Kerker als Zuneigung, was ihnen selbst als grausam vorkam, empfand das Menschenkind als Freundschaft, es kannte nun mal nichts besseres.

Die Teufelsaustreiber wurden wütend und jähzornig, dass nichts zu helfen vermag dem Menschenkind den Teufel auszutreiben und so wurden sie grober, ersannen sich neue Rituale, um die Seele vom Teufel zu befreien, doch das Menschenkind aus dem Kerker verstand nicht was sie bezweckten, denn für das Menschenkind waren sie noch die freundlichsten Menschen die es je kennen lernen durfte.

Und mit der Zeit fingen die Teufelsaustreiber sich zu hinterfragen, wie um alles in der Welt hielt das Menschenkind das alles aus, warum kam es mit offenen Armen immer noch auf sie zu. Die einen meinten das Menschenkind wäre der Teufel, die anderen meinten der Teufel würde zu tief in ihm stecken, doch niemand von Ihnen hat den Teufel in dem Kind gesehen, sie meinten nur das der Teufel in dem Kind inne wohnen würde, jedes nett gemeinte Wort des Menschenkindes hinterfragten sie und versuchten darin den Teufel zu finden.

Mit der Zeit stellten sie wohl fest, dass kein Teufel in dem Menschenkind inne wohnen würde, aber sie konnten nicht mit dem Menschenkind leben, wollten es fort schicken, zu viel hatten sie an ihm ausprobiert und getestet, als das die Teufelsaustreiber selbst noch normal mit dem Menschenkind umgingen konnten, ihr Misstrauen kam aus ihren eigenen Taten dem Menschenkind gegenüber, wie konnte es sich das gefallen lassen? Das konnte nicht gut gehen sagten die einen, die anderen sagten gar nichts mehr und schauten was die die noch etwas versuchen wollten das Menschenkind loszuwerden so anstellten. Wollten sie noch weiter gehen, als die Knechte und ihr Meister? Anstatt mit dem Menschenkind im ernsten Gespräch ihr Anliegen zu formulieren, das konnten sie wohl auch nicht mehr, zu viele Rituale der Austreibung hatten sie wohl aus Ihrer Sicht schon exorziert. Nur den Umgang wie mit jedem anderen normalen Menschen, den hatten die Teufelsaustreiber noch nicht gewagt, diesen Gedanken konnten sie wohl so nicht gelten lassen, war es doch das Menschenkind aus dem Kerker und aus ihrer Sicht nicht gleich wie alle anderen Menschenkinder.

Gegengiftiges, nicht weniger, als hin zur Realität

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