Читать книгу Gegengiftiges, nicht weniger, als hin zur Realität - 14253 R - Страница 22
Die Selbsthilfegruppe
ОглавлениеEines Tages, nicht so ganz lang her, so ungefähr in unserer heutigen Zeit, versuchten die gefangenen Seelen der Hölle erneut ihr zu entkommen. Sie konnten sich nicht mit ihrem Schicksal abfinden bis in alle Ewigkeit dort gefangen zu sein, da schließlich überall auf Erden sich die Zeiten wandelten und alte Regeln über Bord geworfen worden, warum sollte das nicht auch so mit der Hölle sein. Warum dürfte man sich nicht in der Hölle weiter entwickeln, da schließlich viele von denen die hier einsaßen, mit den Erkenntnissen die man heute hätte nie dort hingelangt wäre. Man befand also dass es ungerecht wäre wenn man nicht versuchen dürfe dem ewigen Fegefeuer zu entkommen.
Und so machte sich Brutus mit Cäsar auf zum Fürsten der Hölle zu gehen und ihn zu bitten eine Selbsthilfegruppe zu eröffnen, deren Ziel es wäre, den alten Zwist nicht beiseite zu schieben, sondern vernünftig zu klären, um gemeinsam vor Petrus zu treten und die Bitte stellen zu dürfen doch noch ins wunderschöne Himmelreich zu gelangen.
Der Fürst der Hölle, der gerade damit beschäftigt war Nero an seine Taten zu erinnern und ihm kräftig mit der Fackel, mit der er das alte Rom einst ansteckte den Hintern zum Glühen zu bringen, schaute verdutzt. Und fragte die beiden ob sie wirklich der Meinung wären ihre Streitereien zu klären. Ob Cäsar wirklich nicht mehr wütend wäre, über den Dolchstoß und Brutus damit klar kommen würde auf ewig als einer der größten Verräter am edlen Vater zu gelten, ob beide wirklich bereit wären wenigstens in der Ewigkeit als gutes Beispiel zu fungieren, das man selbst zurück stecken könne, trotz dessen man für so viele nach Ihnen für so manch großen Mist die diese verzapften schon hergehalten hätte.
Daraufhin sagte Brutus, das einer der gröbsten Probleme daran sei, das es ihnen keiner abkaufen würde, selbst wenn man es dem einen glauben würde, würde nie alle es beiden zu gleichen Zeit glauben, denn die Bedenken wären zu groß und wenn dem nicht so wäre, dann wäre doch mindestens einer von schon im Himmel.
Als das Gespräch von den anderen Seelen vernommen wurde, kam Judas frohlockend angerannt und warf dem Teufel die 7 Silberlinge hin und meinte, das er doch hier unten als der Letzte heraus kommen würde, es gäbe da oben diesen Typen der ziemlich dicke mit der Allherrlichkeit wäre und den Typen könne man einfach nicht kritisieren, der sage zwar das er gekommen wäre um die Sünden aller Menschen in sich aufzunehmen und alle glauben ihm das. Judas meinte das das aber nicht stimmen müsse, jedenfalls nicht ganz, erstens ist es unmöglich nach den neuesten Erkenntnissen, das der Typ nie gelogen hätte, weil alle irgendwann einmal lügen würden und zweitens wenn der Typ alle Sünden auf sich genommen hätte, warum wären sie dann alle hier noch hier unten, so ganz kann das doch nicht stimmen. Deshalb plädierte Judas auch für die Selbsthilfegruppe.
Sogleich kamen die größten Kriegstreiber aller Zeiten angelaufen, die Namen müssen hier nicht weiter genannt werden, aber es waren so ziemlich alle, aus den verschiedensten Epochen. Sie sprachen davon, das auch sie verhohnepiepelt geworden wären, all ihre Namen würden in den Geschichtsbüchern stehen und sie hätten doch mittlerweile ein Einsehen, das man vieles hätte anders machen können, hätte anders machen sollen. Da wurde der Fürst der Finsternis garstig und schlug unbewusst im heftiger mit der Fackel auf Neros hintern, während dieser jaulend auf seinem Schoß hing mit halb herunter gelassenen Hosen.
Nero schrie so laut und bat den Fürsten auch ihm Gehör zu schenken. Etwas gelangweilt und mit rollenden Augen ließ der schrecklichste aller Schrecklichen von ihm ab und schenkte auch Nero Gehör.
Neros Stimme war etwas hastig und piepsig, denn schließlich brannte ihm der Allerwerteste noch von der Fackel. Alles kicherte und gluckste vor sich hin. Da sprach Nero das er die ständigen Schläge auf den nackten Hintern und die Entblößung vor den Anderen hier unten auch satt habe und das dies auch nicht mehr dem Zeitgeist entsprechen würde, auch er hätte eine Schamgrenze und wer sagt nicht, das man dies nicht einmal auch in dieser Runde besprechen sollte, das wenn man am Ende trotzdem nicht in den Himmel käme, die Runde doch mindestens dazu dienen könne hier unten zu kleinen Veränderungen zu führen und so schlug Nero vor, das natürlich auch seine Schrecklichkeit an der Runde teilnehmen solle, schließlich hätte auch er ungeklärte Konflikte mit seinem Vater und ob nicht auch er der Meinung wäre, ob er nicht dieser historischen Rolle entfliehen könne, schließlich wäre auf Erden gerade die Zeit heran gebrochen wo alle versuchen würden ihren aufoktroyierten Rollenmustern zu entfliehen.
Da kullerte dem Schrecklichsten aller Schrecklichen eine kleine Träne herunter und auch er begann zu jammern, das er sich schon oft darüber Gedanken gemacht hätte, aber sich nicht getraut hätte das Auszusprechen, wie würde er denn da stehen. Dann hätte doch gar keiner mehr Angst vor ihm. Obendrein wüsste er nicht wie sein Vater das auffassen würde, wenn er jetzt nicht nur an ihm zweifeln würde, sondern jetzt auch noch an sich selbst und an dem was er die letzten paar 1000 Jahre so getrieben hätte.
So diskutierten alle, wie so eine Runde nun genau ablaufen solle. Welche Themen sollte man zuerst besprechen, welche Regeln sollte man sich geben und was solle geschehen wenn die Regeln nicht eingehalten werden würden, schließlich könne es für keinen schlimmer kommen, als es ohnehin schon wäre.
Judas Iskariot wollte Protokoll führen und meinte noch das ihm einfach dabei wichtig sei, das man auch ruhig mal Petrus in Frage stellen müsste, er würde ihn schon eine ganze Weile kennen und er glaube das auch seine Entscheidungen in der Vergangenheit nicht so ganz hinhauen würden, schließlich hätte er zu oft die Entscheidungen der Menschen aus der jeweiligen Zeit übernommen und die falschen in die Hölle geschickt und große Brandstifter in den Himmel gelobt. Dies markierte er auf seinem digitalen Scriptboard sogleich mit dem Hashtag #Hexenverbrennung#. Da kam Napoleon zu Wort und meinte auch das viele der alten Entscheidungen von Petrus mindestens einmal auf den Prüfstand gehören würden, es wäre ein Unding, das sich alle auf ihn beziehen würden als ein Mitbegründer Europas und der alte Luther durch deren Reformation mindestens genauso viele ums Leben gekommen wären wie durch seinen Vereinigungsprozess würde da oben hocken und sich die Sonne auf den Pelz brennen lassen können.
Weiter meinte Napoleon das auch mindestens sie für sich in der Hölle neue Regeln schaffen könnten, die da oben könnten eh nichts machen, wenn sie sich es hier unten etwas behaglicher machen würden.
Das ging dem Fürsten der Finsternis zu schnell, jetzt hatte er den Salat, er hatte genau mit den Richtigen die Diskussion begonnen, klar würden alle es besser haben wollen, schließlich sei das ja der Sinn und Zweck der Hölle. Wenn er jetzt dem einen Recht geben würde, würde er auch dem nächsten Recht geben müssen. Sogleich wurde er sich seiner Rolle bewusst und geißelte alle die sich zu Wort gemeldet hatten.
Er sagte dass es nicht seine Aufgabe sei und dass nicht er die Regeln gemacht hätte. Aber er versprach das er die Argumente die vorgebracht worden waren dem allerwürdigen Vater vortragen würde. Die Zeit verging und nach ein paar Momenten Ewigkeit wandten sich die Betroffenen wieder an den Schrecklichsten aller Schrecklichen und trugen ihre Bitte erneut vor. Da räumte der Fürst ein, das das alles nicht so einfach wäre, wie er es sich gedacht hätte, denn schließlich wäre er quasi was Veränderungen angehe im wahrsten Sinne des Wortes verbrannt, denn das sei ja der Hauptgrund, weil er seinen alten Vater angezweifelt hätte, das dieser ihm diese Rolle bis in alle Ewigkeit gegeben habe. Aber er würde sein Möglichstes tun. So verging wieder eine halbe Ewigkeit bis einer der Betroffenen sich erneut an ihn wandte, um die Bitte doch mindestens mit so einer Runde zu beginnen erneut vorzutragen, schließlich wären doch auch auf Erden mittlerweile Konsens das es die kleinen Veränderungen wären, die zum Erfolg führen würden.
Das erzürnte den Fürsten der Finsternis und er meinte das da ja jetzt jeder kommen könne, das würde schließlich alles in Frage stellen, denn wenn Petrus falsch entschieden hätte, hätte auch er Fehler gemacht und zum Teil die Falschen bestraft, solle man jetzt etwa auch noch den Himmel überprüfen ob die, die da alle schon wären da auch wirklich alle hingehören würden, das würde doch nur ein ewiges Durcheinander bringen und das könne man sich in der Ewigkeit nicht leisten.