Читать книгу Gegengiftiges, nicht weniger, als hin zur Realität - 14253 R - Страница 4
Azägäza und Ränär
ОглавлениеDies ist eine Geschichte aus der Unendlichkeit, wo genau auf der Schleife sich diese Geschichte befindet, ob sie auf der Schleife wandert, ob sie der Kreuzpunkt seien könnte, obliegt der eigenen Vorstellungskraft.
Der Überlieferung nach soll Azägäza eine direkte Nachfahrin von Pegasus sein, dieses Kindes von Poseidon und Medusa. Ihr Herz ist ein Karfunkel aus Erde. Manche meinen Azägäza kämpfe mit ihren scheinbaren Widersprüchen, die ihrem inneren Karfunkel widersprechen würden.
Jeden Tag kämpfe sie gegen die Chimären, die ihr nicht aus dem Kopfe gehen, dabei bildet sich aus ihr selbst heraus, aus ihrer inneren Haltung, ihrem Geist, ihrer Seele heraus, das passende Gegengift zu den Chimären.
Vielleicht spürt Azägäza das das was ihr gerade als am wichtigsten erscheine, nicht immer das wichtigste wäre und vielleicht zaudert und verzagt auch einmal Azägäza, wie eine jede und ein jeder von uns. Vielleicht versucht sie auf ihren inneren Karfunkel zu hören, mal kann man seinen inneren Karfunkel sehr deutlich hören, mal kann man ihn kaum vernehmen.
Doch trotz aller Zweifel bringt Azägäza wie einst schon Pegasus Blitz und Donner vor die Tür Gottes. Eines Tages begegnete sie Ränär. Ränär lag als bloßer Stein an Azägäzas Wegesrand. Aber Azägäza achtete auf diesen Stein, was machte diesen Stein nur anders, als die anderen Steine, Azägäza verstand wohl die Welt nicht mehr, was oder wer ist dieser Stein? Und sie fragte Gott ob er diesem Stein Leben einhauchen könne, denn sie möchte mit diesem Stein sprechen und so bekam dieser Stein seinen Namen. Sein Name war Ränär.
1000 Namen könne dieser Stein haben. Wenn man den Stein betrachtet, wirkt er etwas gehörnt. Wenn man ihn weiter dreht und wendet wirkt er mal halb Bock, mal halb Auerockse und wenn man ihn noch einmal etwas wendet wirkt dieser Stein halb Mensch. Vielleicht fühlte Azägäza die antitoxische Wirkung dieses Steins. Vielleicht hatte Sie das Gefühl er könne wie Quecksilber auf Vampire wirken.
Und so fing Azägäza mit Ränär an zu sprechen, sie mochte vielleicht wissen welche Worte seine Seele wählen. Doch Azägäza lässt nie ihren göttlichen Auftrag aus den Augen und nachdem sie Ränär Seele einhauchte, trennten sich die Wege von Ränär und Azägäza, doch Ränär vergaß nie den Tag wo er sprechen lernte und Azägäza begegnete.
Diese Geschichte handelt von der Zeit als Ränär auf die Widerkehr von Azägäza wartete, was er fühlte, was er dachte, denn das erste Gefühl das Ränär lernen musste war jemanden zu vermissen.
Ränär war vor der Zeit mit Azägäza als Stein ein Gefangener, die Welt zog scheinbar an ihm vorbei, während er scheinbar achtlos am Wegesrand lag. Hier und da bemerkte man den Stein, aber niemand vermochte mit Ränär zu sprechen, ihm Leben einzuhauchen. Und doch hatte dieser Stein Leben in sich, setzte sich mit seiner Umwelt auseinander, war Teil von ihr und machte sich bewusst, dass er zwar ein Teil dieser Welt war, aber eben ein Stein. Steinen fällt es schwer sich zu erinnern an jeden Augenblick ihres Daseins, aber immer darauf wartend verwendet zu werden, als Werkzeug, Waffe, Schmuckstück, oder wozu die Welt noch in der Lage ist einen Stein zu verwenden.
Und dieser Stein lernte es, sich besser zu verbergen als andere Steine, stand sein Aussehen und wofür man ihn verwendet hat oder wofür der Stein noch zu verwenden wäre in einem zu großen Widerspruch zu seinen Gefühlen, zu seiner Seele. Er wünschte sich vieles, aber lernte auch vieles von dem, was er sich erhoffte, nicht geschenkt zu bekommen, noch verschenken zu können. Diese Seele machte sich viele Gedanken, bildete Zusammenhänge aus seiner Wahrnehmung am Wegesrand und doch vermochte er nicht darüber zu sprechen und verwarf diese Gedanken, ließ sie versinken in seinem Quecksilberanteil. Immer wieder rollte er mit anderen Steinen den Wegesrand entlang und wehrte sich gegen die Hoffnung zu etwas Nütze zu sein.
Bis zu dem Moment wo Ränär einen Namen erhielt und auf Azägäza traf, nun sollte er sprechen, doch konnte er nicht alles ausdrücken was er fühlte, war die Sprache zu der er gefunden hatte, doch noch so jung in ihm, so fehlten ihm an vielem was Ränär zum Ausdruck bringen wollte schlicht die Worte.
Aber Ränär lernte als Stein gut zu beobachten und so bewunderte er den Flügelschlag von Azägäza, mochte es den Teil seines Herzes ihr anzuvertrauen, den er schon zum Ausdruck bringen konnte, mochte es sich von ihr leiten zu lassen, mochte es in ihrer Nähe zu sein. Und der Stein bewunderte wie schön Azägäza fliegen konnte, bewunderte ihre Freiheit, bewunderte die Aura die sie umgab.
Nachdem Azägäza Ränär verließ unternahm er den Versuch sich genauso frei zu fühlen, ihr nachzueifern, mit den Mitteln die ihm zur Verfügung standen und so verbesserte Ränär seine Sprache unentwegt, zwar war er immer noch ein Stein, aber immerhin konnte er sprechen, was ihn von anderen Steinen unterschied.
Und Ränär lag weiter am Wegesrand, nun konnte er zwar sprechen, aber da war niemand der mit ihm sprechen mochte, die Tage und Wochen, die Monate und Jahre vergingen und in dieser Zeit träumte Ränär nicht viel, doch manchmal träumt dieser Stein. Und in diesem Traum kämpfen Azägäza, das geflügelte Pferd mit einer Chimäre, einem weißen geflügeltem Löwen und irgendwo dazwischen kugelt Ränär hin und her. Immer wieder bekommt er die Krallen der Chimäre oder den Hufschlag von Azägäza zu spüren, da er sich zum Zeitpunkt des Kampfes nun einmal unmittelbar an dieser Stelle befindet, an der dieser Kampf ausgetragen wird. Ränär bekommt einen Stoß, wird wild durch die Luft gewirbelt, rollt einen Abhang hinunter, er befindet sich unter einer Brücke, da taucht vor ihm die Chimäre auf, packt ihn, beißt ihn und spuckt ihn wieder aus.
Auf einmal taucht Azägäza auf, tritt die Chimäre, so dass diese heulend und jaulend davon springt. Sogleich erhebt sich Azägäza in die Lüfte, schlägt ihre prächtigen Flügel auseinander und fliegt davon und Ränär? Ränär liegt noch halb benommen am Boden, halb geschockt, halb fasziniert, was war das nur? Haben Azägäza und Chimäre um ihn gekämpft? Oder warum hat die Chimäre ihn gebissen, anstatt sich auf den Kampf mit Azägäza zu konzentrieren? Ein kurzer aber heftiger Traum. Der Ränär durcheinander gebracht hat und so verbringt Ränär die weitere Zeit damit am Wegesrand zu liegen und zu warten bis die Natur der Dinge ihn an eine neue Stelle des Weges rollt.
Ränär wartet am Wegesrand, wird er Azägäza jemals wieder sehen? Hat sie die Zeit für ihn? Ist er doch am Ende bloß ein Stein und sie nun einmal ein geflügeltes Pferd. Und während Ränär sich die unterschiedlichsten Möglichkeiten ausmalt, vergeht die Zeit und die Welt zieht weiter wie zuvor an Ränär vorbei, während er am Wegesrand liegt, sich mal Hoffnungen macht, sich Mut macht, dann wieder zaudert, vor sich hin trauert, alle Hoffnungen fahren lässt und nicht bemerkt, wie die Welt sich um ihn weiter dreht, während er nur am Wegesrand liegt, von außen betrachtet ein ziemlich tristes Stein-Leben führt. Weiß er doch das Azägäza die Regeln Gottes befolgen muss, wie sie es musste in der Zeit wo sie Ränär eine Sprache gab. Ränär fühlt, dass Azägäza ihm eine Sprache gab, nicht weil sie ihn leiden konnte, sondern sie tat es einfach.
Im Laufe der Zeit trifft Ränär eine Entscheidung, er kann nicht viel, aber er hat seine Gedanken und kann sprechen und so möchte er ihr ein Geschenk machen. So fängt Ränär an sich Geschichten zu erdenken, Geschichten von denen man hier liest, von denen er uns erzählt, denn Azägäza wird wohl seine Stimme hören, sonst hätte sie ihm nicht das sprechen beigebracht. Ränär stellt sich einen Kreis vor, dieser Kreis stellt seine Gefühle da und aus diesem Kreis entspringen die Geschichten darüber wie mancher sei, wie sein könnte, wie man gesehen werden könnte oder wie man besser nicht sei, Geschichten die sich Ränär für Azägäza erdacht hat und so beginnt Ränär mit der ersten Geschichte: